Was ist Leidenschaft? nichts als starke Triebe
Zu Neigung oder Haß, verknüpft mit Eigenliebe;
Sie wird durch den Begriff von einem Gut erregt,
Es sei falsch oder wahr, und gleich darauf bewegt.
Wenn ihre Wirkung nur nicht aus den Grenzen weichet;
Zu unser´m Wohl und nicht zu and´rer Weh gereichet,
So nimmt sie die Vernunft als etwas eignes an,
Und sorgt, wie sie dadurch uns weiter nützen kann.
Doch wenn die Leidenschaft den Mut zu heftig blähet,
Und so verblendet hat, daß sich der Mensch vergehet,
So billigt die Vernunft die edle Raserei,
Ja, legt gar ihrer Wut der Tugend Namen bei.

Alexander Pope

DENKSCHATZ_MORE_FROM

englischer Dichter und Essayist, Satiriker, Übersetzer der Epen Homers
* 21.5. 1688 - London
30.5. 1744 - Twickenham, London
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.