Bewunderung, die Muse des Gesanges,
Gebeut mir stets, daß ich das Höchste preise.
Drum rühmt ich Künstler, Fürsten, Fraun und Weise,
Dem Zuge folgend eines großen Hanges.

Dich nenn ich nun die Seele dieses Dranges,
Den sonn´gen Gipfel meiner Lebensreise,
Den Mittelpunkt, um den ich lobend kreise,
Bestrickt vom Schwindel des Planetenganges.

Doch wenn vor Liebe deine Worte beben,
O so verleihst du, Freund! mir mehr in diesen,
Als meiner Kunst beschieden ist zu geben.
Zwar hat auch dir die Welt sich hold erwiesen;
Denn schöner stirbt ein solcher, den im Leben
Ein unvergänglicher Gesang gepriesen.

August Graf von Platen-Hallermünde

DENKSCHATZ_MORE_FROM

deutscher Dramatiker und Theaterschriftsteller, Lyriker
* 24.8. 1796 - Ansbach-Bayreuth
5.12. 1835 - Syrakus, Sizilien
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.