Es sät der Huf, der Sattel knarrt,
der Bügel jankt, es wippt mein Bart
im immer gleichem Trabe.

Auf stillen Wegen wiegt mich längst
mein alter Mecklenburger Hengst
im Trab, im Trab, im Trabe.

Der sammetweichen Sommernacht
Violenduft und Blütenpracht
begleiten mich im Trabe.

Ein grünes Blatt, ich nahm es mit,
das meiner Stirn vorüberglitt
im Trabe, Trabe, Trabe.

Hut ab, ich nestle wohlgemut,
Hut auf, schon sitzt das Zweiglein gut,
ich blieb im gleichen Trabe.

Bisweilen hätschelt meine Hand
und liebkost Hals und Mähnenwand
dem guten Tier im Trabe.

Ich pfeif aus Flick und Flock ihm vor,
er prustet, er bewegt das Ohr,
und sing ihm eins im Trabe.

Ein Nixchen, das im nahen Bach
sich badet, plantscht und spritzt mir nach
im Trabe, Trabe, Trabe.

Und wohlig weg im gleichen Maß,
daß ich die ganze Welt vergaß
im Trag, im Trab, im Trabe.

Und immer fort, der Fackel zu,
dem Torfahrtlicht der ewigen Ruh,
im Trabe, Trabe, Trabe.

Detlev von Liliencron
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