Ach, du fliehst vergebens
Was dich härmt und kränkt:
Keinem wird des Lebens
Bittrer Zoll geschenkt.

Wenn der erste süße
Jugendleichtsinn schwand,
Bleibt dir an die Füße
Stets ein Weh gebannt.

Zu den höchsten Matten,
Unter´s stille Dach
Wandelt, wie dein Schatten,
Dir die Sorge nach.

Mischt zu jedem Glanze
Sich als Nebel still,
Nagt an jedem Kranze,
Der dir blühen will;

Bis du, unter Schmerzen,
An durchkämpftem Tag
Dir errangst im Herzen,
Was sie bänd´gen mag:

Muth, der sturmentgegen
Neuen Pfad sich bahnt,
Demuth, die den Segen
Auch im Trübsal ahnt.

Emanuel Geibel
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