Ihr Deutschen unter fremden Sternen,
In meergeschiedenen weiten Fernen,
Ihr sollt die Sprache nie verlernen.
Die wohllautreiche, starke, milde,
Die schönheitvollen Klanggebilde,
Die in des alten Lands Gefilde
Dereinst zu euch die Mutter sprach;
In euren Herzen tönt sie nach:
Wer sie vergißt – dem Weh und Schmach!
Die Sprache Shakespeares trägt der Britte
Ich lob´ ihn drum! – wie seine Sitte
Getreu in fremder Lande Mitte:
Und Schiller soll vergessen sein?
Ihr deutschen Männer rufet: Nein!
Ihr deutschen Frauen, stimmet ein,
Und eure Mädchen soll´n und Knaben
Als köstlichste von allen Gaben
Das Kleinod deutscher Sprache haben!

Felix Dahn

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deutscher Schriftsteller und Professor für Rechtswissenschaften, Historiker
* 9.2. 1834 - Hamburg
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