1. Endlos sind jene Straßen, die wir gezogen sind;
unzählbar sind die Lieder, gesungen in den Wind.
Und doch ist noch kein Ende und noch ist keine Ruh,
wir müssen weiter ziehen und fragen nicht, wozu.
So, wie die Wolken ziehen, ruhlos am Firmament,
so ziehen Wanderburschen und finden nie ein End.

2. Ruhlos ist unser Leben und rastlos unser Ich.
Wir müssen weiter ziehen. Warum? so fragt ihr mich.
Weil wir die Ferne lieben, es nirgendwo uns hält,
wir müssen weiter ziehen, ruhlos in dieser Welt.
So wie die Ströme fließen, rastloser Wellenschlag,
so ziehen Wanderburschen den fernen Zielen nach.

3. Wo wird die Fahrt einst enden? Ist es am Wegesrain,
ist es auf Bergeshöhen, ist es in Flur und Hain?
Wo werden meine Füße versagen mir den Lauf;
wo hört mein ruhlos Leben, wo hört mein Sehnen auf?
Gleich ist mir jede Stelle, wo ich nur find´ mein End,
seh ich nur Wolken ziehen, ruhlos am Firmament.

Henriette Wilhelmine Hanke
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