Scheu irrt ein Hund von Tür zu Tür –,
ob wieder tritt sein Herr herfür.

Doch kalt die Hand, die ihn gestreichelt,
die Stimme still, die ihm geschmeichelt.

Der Hund jagt irr und scheu durchs Land,
suchenden Blickes, unverwandt.

Starrt fragend neu in jeden Tag,
lauscht nach dem einen Herzensschlag.

Sank auch des Herren Leib in Tod,
im Weltall seine Seele loht,

des harrend, der ihm Nacht und Tag
in Liebe treu zur Seite lag.

Sie harrt in einem neuen Kleid! –
Der Hund muß suchen nah und weit;

Auf Wüstenweg, bei Hungerbrot,
doch ohne Liebe dünkt´s ihm Tod.

So sucht er irr von Tür zu Tür,
– aus keiner tritt sein Herr herfür. –

Das Hundeherz tobt heiß und stark –,
die Einsamkeit frißt ihm am Mark.

Im Blut gärt ihm das wilde Gift,
des Brand noch jede Sehnsucht trifft!

– Nach Liebe auf dem Erdenrund
sucht nur ein toller, kranker Hund! –

Hermione von Preuschen
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