Du schöne, du liebe, du wonnige Maid,
Nun bist du daher gekommen
Und hast mir alle mein Herzeleid
Mit einem Worte genommen.
Den ganzen Frühling bringst du ja mit,
Sein Knospen und Schwellen und Drängen,
Es sprießen Blätter auf jeden Schritt,
Und es schallt von frohen Gesängen.

Und Blumen trägst du mir in das Haus,
Mir freundlich das Leben zu schmücken,
Ich kann mir einen duftigen Strauß
Von dir, du Liebliche, pflücken.
Die Veilchen hast in den Augen du
Und die junge Rose im Munde,
Du lächelst mir Vergißmeinnicht zu
Und Gedenkenmein jede Stunde.

Mein Springauf bist du und Edelweiß,
Herzfreude und Anemone,
Mein Tausendschön und Ehrenpreis,
Märzbecher und Kaiserkrone,
Sie nicken so traulich und flüstern und blüh´n,
Sind alle auf einmal entsprungen,
Und meiner Liebe Immergrün
Hab´ ich um alle geschlungen.

Du schöne, du liebe, du wonnige Maid,
Nun gibt mir süßselige Kunde,
Jelängerjelieber thu´ mir Bescheid
Mit deinem rotblühenden Munde.
Die langen, seidenen Wimpern schlag Nur auf und schütt´le die Locken,
Ich liebe dich, Mädchen! ´s ist Frühlingstag,
Er läutet mit Maienglocken.

Julius Wolff

DENKSCHATZ_MORE_FROM

deutscher Dichter und Schriftsteller
* 16.9. 1834 - Quedlinburg
3.6. 1910 - Charlottenburg
Please login to view comments and to post

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.