Wohl manch Gebet klopft an des Himmels Pforte,
Das keinen Einlaß kann am Tor bekommen:
Weil allen Erdenwust es mitgenommen,
Um zu erscheinen vor dem höchsten Horte.

Wohl ist schon oft an einem stillen Orte
In einer Seele wie ein Blitz erglommen
Ein Lichtgedanke, heil´ger als der Frommen
Gebete und der Priester heil´ge Worte.

Das Beten ist nicht eine ird´sche Bitte,
Es holt nicht erst, es trägt in sich den Segen;
Das Beten ist nicht eine fromme Sitte:

Das Beten ist der Seele freies Regen,
Die aufsteigt aus des schwülen Lebens Mitte,
Der ew´gen Schönheit sich ans Herz zu legen.

Karl Ferdinand Dräxler-Manfred
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