Fernes Licht mit nahem Schein
wie ich mich auch lenke,
lockt es dich nicht dazusein,
wenn ich an dich denke?

Wo du bist, du sagst es nicht
und du kannst nicht lügen.
Nahen Schein von fernem Licht
läßt du mir genügen.

Wüßt´ ich, wo das ferne Licht,
wo es aufgegangen,
naher Schein, er wehrte nicht,
leicht dich zu erlangen.

Fernes Licht mit nahem Schein,
mir zu Lust und Harme,
lockt es dich nicht da zu sein,
wenn ich dich umarme?

Karl Kraus

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österreichischer Schriftsteller
* 28.4. 1874 - Jitschin, Böhmen , Tschechien
12.6. 1936 - Wien , Österreich
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