Wie selten, daß im Druck und Drang des Lebens
ein Menschenherz dem andern sich erschließt,
der tiefste Born geheimnisvollen Webens
in gottgeweihter Stunde überfließt!
Denn was wir Heiligstes im Innern tragen,
wie Wenigen gönnen wir´s mit banger Scheu,
wir kennen ja den Spott auf unsre Klagen,
Gleichmut und Selbstsucht, die sich ewig treu.
So bergen neidisch wir, was echt uns eigen,
und überschau´n wir, was das Leben gab,
ein Wandern war´s in Einsamkeit und Schweigen,
und unser Bestes deckt mit uns das Grab!

Konrad Telmann
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