Das Erste sei, daß man der Welt sich freue,sich vor den Andern froh empfinden lernein stiller Nähe wie in bunter Fernedas Alte frisch genieße wie das Neue.Doch schaff dir auch ein Herz voll stolzer Treue,eins in sich selbst und seinem tiefsten Kerne!Der Freie traut durch Wolken seinem SterneDas Brandmal aller Sklaven ist die Reue.
Sprödes, knospenscheues Mädchen,Könnt´ ich einmal noch dich küssenScheu wie einst, da du errötet,Hab´ auch selbst erröten müssen!Die gesenkte braune WimperHielt den süßen Groll zusammen,Hielt die zage Glut verborgen,Deines Busens erste Flammen.Könnt´ ich einmal noch beklommen,Reinen Herzens so dich schauen,Da ich reuevoll und bangendHing an deinen Augenbrauen!Was ich gierig je genossen,Trüben Lebens wilde Lüste,Gäb´ ich hin für jenes Zagen,Da ich scheu zuerst dich küßte.