Wie schwelgte mein Auge, wie pochte mein Herz,
Wenn auf des Kiesleitenbergs Rücken
Ich stand und blickte herniederwärts
Aufjauchzend in frohen Entzücken!
Ich grüße mein Dörflein am Bergeshang,
Wie das Kind an die Mutter geschmieget!
Da stand ich oft, da stand ich lang,
Bis der Sonne Strahlen versiegelt.
Wie lieb ich den göttlichen, freien Blick,
Der all die herrlichen Weiten.
Umfassen und in stillem Glück
Das Köstlichste mag umspreiten.
Mein liebes, mein trauliches Heimatland,
Das mich so unendlich beglücket,
In dem meine Seele den Frieden fand –
Wie bin nun weit dir entrücket,
Wie muß ich nun missen dein Waldesgrün,
Mein Dörflein, den Bach und die Auen,
Seh´ nimmermehr deine Wolken ziehn,
Kann nimmer ins Weite schauen.
Es drückt mich das enge Häusermeer,
Wenn sehnend ich um mich sehe –
Doch hab´ ich den Blick auch ins Weite nicht mehr,
Noch blieb mir der Blick auf zur Höhe.

Zephyrin Zettl
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