Das Unglück derer, die nichts begreifen, ist, dass sie sich selbst für klug halten, so dass sie wahre Weisheit sicher nicht begreifen.
Das Unglück ist unser größter Lehrmeister.
Denn zuweilen ist dem Menschen Schmerz dienlicher als Gesundheit, Anspannung nützlicher als Ausspannung, Zurechtweisung förderlicher als Nachsicht. So wollen wir in guten Tagen nicht übermütig werden und im Unglück nicht verzagen und zusammenbrechen.
Denn im Unglück pflegen die Menschen früher zu altern.
αἶψα γὰρ ἐν κακότητι βροτοὶ καταγηράσκουσιν·
Der Mensch ist weder Engel noch Tier, und das Unglück will es, dass, wer einen Engel aus ihm machen will, ein Tier aus ihm macht.
L´homme n´est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l´ange fait la bête.
Allzu große Zartheit der Gefühle ist ein wahres Unglück.
Niemals und unter keinen Bedingungen dürfen wir verzweifeln. Zu hoffen und zu handeln, das ist unsere Pflicht im Unglück. Tatenlose Verzweiflung bedeutet so viel wie die Pflicht vergessen und sich ihr entziehen.
So gehen oft große Talente durch Unglück zugrunde.
Sic saepe ingenia calamitate intercidunt.
Denn im Unglück altern die armen Sterblichen frühe.
αἶψα γὰρ ἐν κακότητι βροτοὶ καταγηράσκουσιν.
Ein gelungenes Leben heißt ja nicht ein Leben gänzlich ohne Unglück oder ohne Brüche.