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Es ist die allergrößte Pein,
Marie von Ebner-Eschenbach
Ein Halbpoet geboren sein,
Zu tragen in sich unerhellt
Das Chaos einer ganzen Welt,
Aus dessen Gähren, dessen Ringen
Kein ganzes Leben will entspringen.
Zu steh´n in heißen Durstesqualen
Im Zauberborn des Idealen,
Das Schöne liebend zu bereifen,
Heran zur höchsten Klarheit reifen,
Im Reinen wandeln und im Wahren –
Ohnmächtig es zu offenbaren.
In dir ein Schaffen unbewußt,
Ein lautlos Schrei´n in deiner Brust,
Ein Wogen, Keimen, Knospensprengen,
Ein ruheloses Vorwärtsdrängen,
Und dennoch keiner Blüte Prangen,
Und dennoch kein Zumzielgelangen!
– Es ist die allergrößte Pein,
Ein Halbpoet geboren sein.