Gedichte von Otto Reinhards

Otto Reinhards

deutscher Dichter

* 1911

Wind weht übers Dünengras.
Meine Seele sucht den Weg zu Dir!
Alleine bleibt das Sandkorn
unter vielen.
Einsam
bin auch ich.
Nur das Rauschen der Wellen
hüllt mich ein
in seinen schweigenden Mantel.

— Otto Reinhards

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Es rauscht das Meer
in gleichen Intervallen,
es atmet ein,
es atmet aus,
und Winde streichen über Dünen,
rauschen gespenstisch um Giebel und Haus.

Die Glocke tönt
vom nahen Dorf;
ihr Schall schwillt an,
ihr Schall verebbt -
und ist mit Wind und Meeresrauschen
vereint zum nächtlichen Gebet.

Die weiß getünchten Mauern bergen
der Wärme Raum
und Sicherheit.
Der Wind rauscht um Haus und Giebel,
ist mit dem Meer
die Einsamkeit.

— Otto Reinhards

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Es säuselt der Wind
wie Harfenklang.
Die Möwe schwebt auf seinen Tönen
und nur die Welle tut sich schwer;
unwillig folgend
seinem Drängen.

Mit dumpfem Schall
fällt sie in sich zusammen.
Im Rücklauf gibt sie
ihre Ohnmacht kund.

Du Wind,
glättest das Meer
mit der Abendsonne Schein.
Ihr seid eins,
wenn sich der Klang der Melodien
im Spiel mit Sand
und Muscheln
zur Symphonie
vereint.

— Otto Reinhards

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Ich suche das Meer,
die Brandung,
die Wellen.
Sie spiegeln wider
was mich bewegt.
Aufgewühlt
sind sie,
wild,
aufbrausend.
in sich zusammenbrechend
und im Sande
sich hilflos verlierend.-
Der Wind
kühlt die Schläfen
und das Herz
ist wie der Pulsschlag des Meeres,
das in gleichen Intervallen
anklopft
an´s Land,
das keinen Einlaß gewährt.

— Otto Reinhards

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Welle umspült
den glatten Stein
aus der Tiefe ans
Licht geboren.
Gedanken bauen mir
ein Haus,
umrauscht vom Wind. -
Trautes
Lauschen
bleibt drinnen
geborgen.

— Otto Reinhards

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Wenn ich die Augen schließe
höre ich nur noch den Wind
und schaue doch
wie auf den Wellen
goldene Lichter blitzen. -
Verführerisches
Sonnenleuchten,
das die Nacht ankündet.
Herz und Sinne
träumend
Dich suchen.

— Otto Reinhards

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Kennst Du das stille Rufen
in der Nacht?
Wenn deine Augen müde,
doch den Schlaf nicht finden.
Wenn dein Ruf im Winde untergeht,
der um des Hauses Giebel sich windet -
Laß das Herze nicht
im Meer versinken.

— Otto Reinhards

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Liebe ist
Knospe und Blüte
zugleich. -

Hauchdünnes
Porzellan,
das durch einen Sprung
seinen Klang
verlieren kann.

— Otto Reinhards

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Wenn die Sonne untergeht,
dort wo Erd und Himmel sich vereinen,
wenn die letzten goldenen Strahlen
Wolkenbilder sanft umgeben,
geht die Welt zur nächt´gen Ruh.
All des Meeres stille Wellen
nur noch plätschernd sich verlieren
in dem Sand,
der weit und breit
nun verlassen und allein –
und die Möwen suchen kreischend
noch zur Nacht
die letzte Nahrung,
bis der Sonne Schein erlischt
und der Mond mit seinem Licht
schließt des Tages Fülle ein.
Als die Sonne unterging,
wo Erd und Himmel sich vereinen,
hüllte alles sich in Schweigen
im Gebet zur dunklen Nacht.

— Otto Reinhards

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Wenn am Abend
Wellen plätschern
weil der Ostwind
leise weht,
wenn die Dämm´rung
senkt sich nieder,
dann die Welt zur
Ruhe geht.

Rot siehst du den
Mond aufgehen,
steigt hervor aus
Meerestiefen
und ein Traum
beginnt zu
wandern,
Phantasie beginnt
zu fließen.

Jeder Schleier,
jede Wolke
birgt in sich
ein neues Bild
und im Rauschen
mit den Wellen
wird man wieder
wie ein Kind.

— Otto Reinhards

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