Der Abend gebietet dem Land.
Schweige. Die Nacht ist nah.

Die Flüsse entfernen sich.
Straßen gehen hinaus
Lautlos zum Horizont.
die Städte hüllen sich ein.
Die stolzen Türme
Legen sich langsam
Nieder ins Dunkel.

Farben spielen nicht mehr.
Tiefe Töne weisen
Sanft sie zur Ruh.

Wald steht in Sinnen.
Wiesen in Andacht –
Stummes Wild drüber hin.

Schluchten schließen sich zu.
Täler sinken hinweg.

Nur noch droben
Einsam versammelt
Gipfel an Gipfel
Weithin beruhend.

Sie lehnen sich in ihr großes Gestühl,
Wiegen die bärtigen Häupter
Und sie allein
Unter dem schweigenden Raum
Führen noch lange
Das ungeheure
Wort ihres Daseins.

Rudolf Georg Binding
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