Es blühen dir Rosen jeglichen Tag
in einem verschwiegenen Rosenhag
– und du weißt nichts davon.

Von Blut darin ein Brunnen springt,
und Blut die Blätter der Rosen durchdringt
– und du weißt nichts davon.

Und weil ich sie dir nicht schneiden mag,
verwelken dir Rosen jeglichen Tag
– und du weißt nichts davon.

So blühen sie auf, so gehen sie hin;
und ist in allen mein Herzblut darin
– und du weißt nicht davon.

Nur manches Mal, da brech ich dir
eine rote Rose von meinem Spalier
als ein Lied, das nicht welken mag.

Dann weißt du von mir ein kleines wohl;
und weißt doch nimmer, wie übervoll
von Rosen stehet der Hag.

Rudolf Georg Binding
Es blühen dir Rosen jeglichen Tag in einem verschwiegenen Rosenhag – und du weißt nichts… - Rudolf Georg Binding Gedichte
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