Mein Herz, glaubt´s, ist nicht erkaltet,
Es glüht in ihm so heiß wie je,
Und was ihr drin für Winter haltet,
Ist Schein nur, ist gemalter Schnee.

Doch was in alter Lieb´ ich fühle,
Verschließ´ ich jetzt in tiefstem Sinn,
Und trag´s nicht fürder ins Gewühle
Der ewig kalten Menschen hin.

Ich bin wie Wein, der ausgegoren:
Er schäumt nicht länger hin und her,
Doch was nach außen ging verloren,
Hat er an innrem Feuer mehr.

Theodor Fontane

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deutscher Dichter und Apotheker, Journalist, Theaterkritiker
* 30.12. 1819 - Neuruppin
20.9. 1898 - Berlin , Deutschland
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