Lehr, o Gott, mich Gutes tunund im Treusein nicht erliegen!Denn die Zeit dazu ist nun,und sie wird so schnell verfliegen.Wenn man gleich was Kleines tut:ist´s nur gut, so ist es gut.
Hättest du Licht und HeilMir nicht gegeben,Hätt´ ich kein andres Teil,Hätt´ ich kein Leben.Wärst du blutend nichtFür mich verschieden,Käm´ in mein AngesichtEwig kein Frieden!Aber du lebst und bistAlles in allen:Siehe mein Los, es istLieblich gefallen.Jesus, ich lebe dir,Bis ich dir sterbe;Rufst du von hinnen mir,Bin ich dein Erbe.Christus im Erdenthal,Christus am Grabe,Christus im HimmelssaalIst´s, was ich habe.
Du klagst, daß Nichts dir schmackhaft sei?Noch immer, Freund, die alten Mucken?Ich hör´ dich lästern, lärmen, spucken –Geduld und Herz bricht mir dabei.Folg mir, mein Freund! Entschließ dich frei,ein fettes Krötchen zu verschlucken,Geschwind und ohne hinzugucken! –Das hilft dir von der Dyspepsei!
Hilf uns, daß wir in ein Morgen gehen,ohne rückwärts zu schauenund die Anstrengung zu scheuen.Gib uns Atem, neu zu hoffen,als ob das Leben erst heute begänne.Gib uns Hoffen auch bei Sturm und Flut,weil du da bist und wir auf dich hoffen.
Ich wandle unter BlumenUnd blühe selber mit;Ich wandle wie im Traume,Und schwanke bei jedem Schritt.O, halt mich fest, Geliebte!Vor LiebestrunkenheitFall ich dir sonst zu Füßen,Und der Garten ist voller Leut.
Mein Herz ist wie ein singender Vogel,das Nest gebaut an rauschendes Wehr.Mein Herz ist wie ein Apfelbaummit Ästen hangend von Früchten schwer.Mein Herz ist wie eine schimmernde Muschel,friedlich treibend durch stilles Meer.Mein Herz ist nimmermehr beklommen,denn mein Liebster ist gekommen.
Nie lügt das Herz, nie sehnt´s vergebens,Nicht ward es aus der Götter Schoß Geschleudert in die Flut des Lebens,Zu dulden eines Tantals Los. Fürwahr, dem inneren Bestreben,Zu dem kein Friede sich gesellt, Ihm haben wir nicht Mut gegeben,Sich zu befruchten mit der Welt. Drum folge ohne viel Beraten Dem edlen Wunsche, der dich zieht,Die Götter wandeln mit den TatenUnd nur die Tat ist ihr Gebiet!
An der Brücke standjüngst ich in brauner Nacht.Fernher kam Gesang:goldener Tropfen quoll´süber die zitternde Fläche weg.Gondeln, Lichter, Musik -trunken schwamm´s in die Dämmerung hinaus.Meine Seele, mein Saitenspiel,sang sich, unsichtbar berührt,heimlich ein Gondellied dazu,zitternd vor bunter Seligkeit.- Hörte jemand ihr zu?...
Scharf und milde, grob und fein,Vertraut und seltsam, schmutzig und rein,Der Narren und Weisen Stelldichein:dies alles bin ich, will ich sein,Taube zugleich, Schlange und Schwein!
Wie du Wind vergebensAlle Lüfte regst,Hab ich Sinn des Lebens, Weib, wenn du mich trägst.Bin ich dir im Tiefenimmer Tier und Sohn:Die dich Göttin riefen,Riefen Hündin schon.Lieg ich dir im SchoßeGramzerkrampft:Fühl ich, wie die großeWelt sich selbst zerstampft.