Ob irdisch Glück und LiebeWie Spreu im Sand verweht,Ob noch so wenig bliebeIm Wechsel, das besteht, –Natur, die ewig gleiche,Beut ihren Freudenschatz,Und Kunst, die üppig reiche,Beglückt uns zum Ersatz.Und wer von HerzensgrundeDie beiden liebgewinnt,Bleibt bis zur letzten StundeEin glücklich Menschenkind.
Nie, sterblichen Meistern gleich,Habt ihr Himmlischen, ihr alles Erhaltenden,Daß ich wüßte, mit VorsichtMich des ebenen Pfades geführt.Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,Daß er kräftig genährt, danken für alles lernUnd verstehe die Freiheit,Aufzubrechen, wohin er will.
Mein Herz ist wie ein singender Vogel,das Nest gebaut an rauschendes Wehr.Mein Herz ist wie ein Apfelbaummit Ästen hangend von Früchten schwer.Mein Herz ist wie eine schimmernde Muschel,friedlich treibend durch stilles Meer.Mein Herz ist nimmermehr beklommen,denn mein Liebster ist gekommen.
Mitternachtwir werden tieferumarmen festund atmen ruhigjeder Augenblickist kostbarunser Geheimnisunser Schatz
Ich wandle unter BlumenUnd blühe selber mit;Ich wandle wie im Traume,Und schwanke bei jedem Schritt.O, halt mich fest, Geliebte!Vor LiebestrunkenheitFall ich dir sonst zu Füßen,Und der Garten ist voller Leut.
An der Brücke standjüngst ich in brauner Nacht.Fernher kam Gesang:goldener Tropfen quoll´süber die zitternde Fläche weg.Gondeln, Lichter, Musik -trunken schwamm´s in die Dämmerung hinaus.Meine Seele, mein Saitenspiel,sang sich, unsichtbar berührt,heimlich ein Gondellied dazu,zitternd vor bunter Seligkeit.- Hörte jemand ihr zu?...
Nie lügt das Herz, nie sehnt´s vergebens,Nicht ward es aus der Götter Schoß Geschleudert in die Flut des Lebens,Zu dulden eines Tantals Los. Fürwahr, dem inneren Bestreben,Zu dem kein Friede sich gesellt, Ihm haben wir nicht Mut gegeben,Sich zu befruchten mit der Welt. Drum folge ohne viel Beraten Dem edlen Wunsche, der dich zieht,Die Götter wandeln mit den TatenUnd nur die Tat ist ihr Gebiet!
Sie sangen ein altes Lied im ChorVon Liebe, die lächelt in Todesschmerzen.Die Stimmen rauschten dunkel emporUnd fielen wie Tränen in unsre Herzen.Wir sassen schweigend und sahen uns an,Im Raume nah, doch getrennt wie durch Meere,Und neigten uns schauernd unter dem BannDer unerbittlichen Schicksalsschwere.Durch unsrer Träume entriegeltes TorKam gnadenlos die Entsagung geschritten –Sie sangen ein altes Lied im Chor,Und niemand sah, was wir schweigend litten.
So nehm´ ich denn die FinsternisUnd balle sie zusammenUnd werfe sie, so weit ich kann,Bis in die großen Flammen,Die ich noch nicht gesehen habeUnd die doch da sind – irgendwoLichterloh…
Die Zukunft decketSchmerzen und GlückeSchrittweis dem Blicke,Doch ungeschrecketDringen wir vorwärts.Und schwer und ferneHängt eine HülleMit Ehrfurcht. – StilleRuhn oben die SterneUnd unten die Gräber.Doch rufen von drübenDie Stimmen der Geister,Die Stimmen der Meister:Versäumt nicht zu üben,Die Kräfte des Guten!Hier flechten sich KronenIn ewiger Stille,Die sollen mit FülleDie Tätigen lohnen!Wir heißen euch hoffen!«