Was wäre die Weltohne Menschen?Wäre sie? Schrecklich? Dumm?Ganz sicherlich:Ohne die Vögelwäre sie fürchterlich stumm.
Der Abend geht hinabwie ein bescheidenes Feuer, das erlischt.Dort, über den Bergen,verbleibt ein bißchen Glut.Und dieser abgebrochene Baum am weißen Wegebringt einen zum Heulen vor Mitleid.Zwei Äste an dem verwundeten Stamm, und einwelkes, schwarzes Blatt an jedem Ast!Weinst du? … Zwischen den goldenen Pappelnin der Ferne erwartet dich der Schatten der Liebe.
Die Deutschen sind recht gute Leut´,Sind sie einzeln, sie bringen´s weit;Nun sind ihnen auch die größten TatenZum erstenmal im Ganzen geraten.Ein jeder spreche Amen darein,Daß es nicht möge das letztemal sein!
… und nüt stoht still.Hörsch nit,wie´s Wasser ruuscht,und siehsch am Himmelobe Stärn an Stärn?Me meint, vo alle rüehr si kein,und doch ruckt alles witers,alles kunnt und goht.
Um zu erlangen, alles zu genießen,suche – in nichts Genuß.Um zu erlangen, alles zu besitzen,suche in nichts etwas zu besitzen.Um zu erlangen, alles zu sein,suche in nichts etwas zu sein.Um zu erlangen, alles zu wissen,suche in nichts etwas zu wissen.Um zu erlangen, was du nicht verkostest,geh dorthin, wo du nichts verkostest.Um zu erlangen, was du nicht weißt,geh dorthin, wo du nichts weißt.Um zu erlangen, was du nicht besitzest,geh dorthin, wo du nichts besitzest.Um zu werden, was du nicht bist,geh hin, wo du nichts bist.
Die güldenen Dukatendie waren mir zu schwer;wohin sie all geraten,das weiß ich schon nicht mehr.Die goldnen Lieder streuteich aus mit leichtem Sinn,es nahm als flüchtgeBeute Vergessenheit sie hin.Und meiner Lieb Geschmeide,der Treue funkelnd Erz,zerbrach mit seinem Eideein falsches Mädchenherz.So blieb mir in dem Lebenvon allem Gold alleindas Feuergold der Reben,der goldne Feuerwein,Und bleibt mir bis zum Grabegewißlich treu und hold;so lang ich Silber habe,ist dies das beste Gold.
Freiheit ist Liebe, Freiheit ist Recht,Zum Menschen weiht und adelt sie den Knecht,Bewaffnet steht sie an des Thrones Stufen,Und Achtung dem Gesetz hört man sie rufen.Achtung uns selbst und unsrer Menschenpflicht.Wer sie verletzt, verdient die Freiheit nicht!
Tropfen tropfenan die fensterklopfen klopfenwie gespensterdenke ohaist o schreckwie bei noahhimmel leck
Sey willkommen, holder Engel!In der ersten Lebensblüthe.Kleines, allerliebstes Wesen!Sey dem Freunde deines VatersTausend, tausendmal willkommen!Edler Hauch der Gottheit! lerneDeiner zarten KörperhülleNach und nach dich zu gewöhnen!Blicke bald nach deiner Mutter,Die auf deinen Wangen lächelt:Blicke bald nach deinem Vater,Der in deinem Auge lebet;Schmiege dich bald an den weichenBusen, dem du dich entwandest,Und umschling mit frohem StammelnDeiner Mutter sanften Nacken.Wann nun dein bemühter VaterDem Gedränge seiner PflichtenAuf ein Weilchen nur entschlüpfet,Und sich deiner Mutter nahendDich von ihrem Halse fodert,Damal sträube dich ein wenig(Denn dieß müßen junge Schönen),Bis er mit Gewalt dich raubet.Aber dann, o Engel! küß´ ihmSeine männlichbraunen Wangen,Küß´ ihm weg den Philosophen,Küß´ ihm weg den Staatsgelehrten,Küß´ ihm alles aus der Seele,Was ihm noch vom Krieger anhängt,Daß er nichts als Vater bleibe. –Doch ich singe schon zu lange.Du beginnest einzuschlummern.Sollte dieß mein Liedchen wirken? –Ja! dieß wirken manche Lieder. –Schlumm´re süß, mein holder Engel!
Ich wünsche dir ein warmes Herzund darin eine Nachtigall.Ich wünsche dir einen Himmelvoller Sonne und singender Vögel.Ich wünsche dir starke Hände um zu tragenund offene Arme um zu lieben.Ich wünsche dir einen guten Gottder dich jeden Tag segnet.Ich wünsche dir von Zeit zu Zeiteinen weichen Sessel um einzuschlafen.Ich wünsche dir ein Jahr, von dem du sagen wirst:Es möge Jahre dauern.