Bin gerad’ nicht blöd, bin gerad’ nicht hell
Ich bin ein lustiger Gesell
Und trinke Wasser, trinke Wein
Und lasse fünfe gerade sein.
Erst stopf ich mir mein Pfeifchen
Dann pfeif ich mir ein Lied
Vormittag’s hab’ ich Hunger
Nachmittags Appetit.

Ich wandre durch die weite Welt
Die mir ausnehmend gut gefällt
Und schlaf im Bette, schlaf im Stroh
Denn sterben tut sich’s so wie so.
Erst stopf ich mir mein Pfeifchen
Dann pfeif ich mir ein Lied
Und hab’ ich gerade nicht Hunger
Dann hab ich Appetit

Kommt geradewegs ein Dirndl her
Trägt einen Korb mit Äpfeln schwer
Ihr Fuß ist nackt, ihr Kleid ist rauh
Doch ist ihr Auge treu und blau
Erst stopf ich mir mein Pfeifchen
Dann pfeif ich mir ein Lied
Auf die Äpfel hab ich Hunger
Auf das Dirndl Appetit

Alfred Lichtenstein

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Lyriker und Erzähler
* 23.8. 1889 - Wilmersdorf b. Berlin
25.9. 1914 - Vermandovillers, Somme , Frankreich
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