Was der Verstand auch denkt und sinnt,Sein Licht ist kalter Schein!Es wohnt das Glück, das Himmelskind,Im Herzen nur allein.Die Zeit verlöscht des Geistes Licht,Verweht´s wie Staub und Rauch. –Des Herzens heil´ge Stimme sprichtNoch in dem letzten Hauch.O, wenn das arme Herz verwaist,Das ist der größte Schmerz! –Die Welt erobert sich der Geist,Den Himmel schenkt das Herz.
Ein Jubellaut der Lerchenkehle,Ein Finkenruf vom kahlen BaumTrägt dir hinein schon in die SeeleDes ganzes Lenzes Wonnetraum.Halt nur nicht selbst im Wahn verriegeltDein Herz dem Glanze, der´s erhellt,Nur wie in deinem Blick sich spiegeltDie Welt, so ist für dich die Welt.
Ich glaub´ daß Keime, Blumen, ÄhrenIm Sonnenlicht nur auferstehn,Daß Augen, die umflort von Zähren,Noch niemals klar die Welt gesehn,Daß keine Arbeit ganz gelungen,Die Herzensfreude nicht vollbracht,Daß Trost und Frieden sich errungenNoch keiner in des Trübsinns Nacht.
Was ist die Heimat? Ist´s die Scholle?Drauf deines Vaters Haus gebaut?Ist´s jener Ort, wo du die Sonne,Das Licht der Welt zuerst geschaut?O nein, o nein, das ist sie nimmer!Nicht ist´s die Heimat, heißgeliebt.Du wirst nur da die Heimat finden,Wo´s gleichgestimmte Herzen gibt!Die Heimat ist, wo man dich gerneErscheinen, ungern wandern sieht.Sie ist´s, ob auch in weiter FerneDie Mutter sang dein Wiegenlied.