Wer den wuchtigen Hammer schwingt,wer im Feld mäht die Ähren,wer ins Mark der Erde dringt,Weib und Kinder zu ernähren,wer stromab den Nachen zieht,wer bei Woll und Werg und flachsehinterm Webstuhl sich müht,daß sein blonder Junge wachse:jedem Ehre, jedem Preis!Ehre jeder Hand voll Schwielen!Ehre jedem Tropfen Schweiß,der in Hütten fällt und Mühlen!Ehre jeder nassen Stirnhinterm Pfluge! – doch auch dessen,der mit Schädel und mit Hirnhungernd pflügt, sei nicht vergessen.
Jedem Ehre, jedem Preis!Ehre jeder Hand voll Schwielen!Ehre jedem Tropfen Schweiß,Der in Hütten fällt und Mühlen!Ehre jeder nassen StirnHinterm Pfluge! Doch auch dessen,Der mit Schädel und mit HirnHungernd pflügt, sei nicht vergessen!
O lieb´, so lang du lieben kannst,O lieb´, so lang du lieben magst;Die Stunde kommt, die Stunde kommt,Da du an Gräbern stehst und klagst.Und sorge, daß dein Herze glüht,Und Liebe hegt und Liebe trägt,So lang ihm noch ein ander HerzIn Liebe warm entgegenschlägt.Und wer dir seine Brust erschließt,O thu´ ihm, was du kannst, zu lieb!Und mach´ ihm jede Stunde frohUnd mach´ ihm keine Stunde trüb!Und hüte deine Zunge wohl,Bald ist ein böses Wort gesagt;O Gott, es war nicht bös gemeint,Der Andre aber geht und klagt.O lieb´, so lang du lieben kannst,O lieb´, so lang du lieben magst;Die Stunde kommt, die Stunde kommt,Da du an Gräbern stehst und klagst.Dann kniest du nieder an der GruftUnd birgst die Augen trüb und naß– Sie sehn den Andern nimmermehr –In´s lange feuchte Kirchhofgras,Und sprichst: "O schau´ auf mich herab,Der hier an deinem Grabe weint;Vergieb, daß ich gekränkt dich hab´,O Gott, es war nicht bös gemeint!"Er aber sieht und hört dich nicht,Kommt nicht, daß du ihn froh empfängst;Der Mund, der oft dich küßte, sprichtNie wieder: "Ich vergab dir längst!"Er that´s, vergab dir lange schon,Doch manche heiße Thräne fielUm dich und um dein herbes Wort,Doch still, er ruht, er ist am Ziel.O lieb´, so lang du lieben kannst,O lieb´, so lang du lieben magst;Die Stunde kommt, die Stunde kommt,Da du an Gräbern stehst und klagst.
In Kümmernis und Dunkelheit,Da mußten wir sie bergen!Nun haben wir sie doch befreit,Befreit aus ihren Särgen!Ha, wie das blitzt und rauscht und rollt!Hurra, du Schwarz, du Rot, du Gold!Pulver ist schwarz,Blut ist rot,Golden flackert die Flamme!Das ist das alte Reichspanier,Das sind die alten Farben!Darunter haun und holen wirUns bald wohl junge Narben!Denn erst der Anfang ist gemacht,Noch steht bevor die letzte Schlacht!Pulver ist schwarz,Blut ist rot,Golden flackert die Flamme!Die Freiheit ist die Nation,Ist aller gleich Gebieten!Die Freiheit ist die AuktionVon dreißig Fürstenhüten!Die Freiheit ist die Republik!Und abermals: die Republik!Pulver ist schwarz,Blut ist rot,Golden flackert die Flamme!
So laß mich sitzen ohne Ende,So laß mich sitzen für und für!Leg deine beiden frommen HändeAuf die erhitzte Stirne mir! Auf meinen Knien, zu deinen Füßen,Da laß mich ruhn in trunkner Lust;Laß mich das Auge selig schließenIn deinem Arm, an deiner Brust! Laß es mich öffnen nur dem Schimmer,Der deines wunderbar erhellt;In dem ich raste nur für immer,O du mein Leben, meine Welt! Laß es mich öffnen nur der Träne,Die brennend heiß sich ihm entringt;Die hell und lustig, eh´ ich´s wähne,Durch die geschloß´ne Wimper springt! So bin ich fromm, so bin ich stille,So bin ich sanft, so bin ich gut!Ich habe dich, das ist die Fülle!Ich habe dich, mein Wünschen ruht! Dein Arm ist meiner Unrast Wiege,Vom Mohn der Liebe süß umglüht;Und jeder deiner AtemzügeHaucht mir ins Herz ein Schlummerlied! Und jeder ist für mich ein Leben!Ha, so zu rasten, Tag für Tag!Zu lauschen so mit sel´gem BebenAuf unsrer Herzen Wechselschlag! In unsrer Liebe Nacht versunken,Sind wir entflohn aus Welt und Zeit:Wir ruhn und träumen, wir sind trunkenIn sel´ger Verschollenheit.
Das sei dir unverloren:Fest, tapfer allezeitverdien dir deine Sporenim Dienst der Menschlichkeit!Rundum der Kampf aufs Messer: –Lern du zu dieser Frist,daß Wunden heilen besserals Wunden schlagen ist.