Wenn deine Göttermacht, o Liebe,
Aus der Verbannung Nebeltal
Zur Sternenwelt uns nicht erhübe,
Wer trüge dann des Lebens Qual?

Ins Reich der Unermeßlichkeiten,
Bis wo die letzte Sphäre klingt,
Folgst du dem Fluge des Geweihten,
Wenn er dem Staube sich entschwingt!

Und stürzt, umwogt von Feuerfluten,
Der Erdball selbst ins Grab der Zeit,
Entschwebst, ein Phönix, du den Gluten;
Dein Nam ist Unvergänglichkeit.

Friedrich von Matthisson

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deutscher Lyriker und Legationsrat, Theaterintendant, Bibliotheksleiter
* 23.1. 1761 - Hohendodeleben bei Magdeburg
12.3. 1831 - Wörlitz, Anhalt
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