Das erste Grün der Saat, von Regen feucht,Zieht weit sich hin an niedrer Hügel Flucht.Zwei große Krähen flattern aufgescheuchtZu braunem Dorngebüsch in grüner Schlucht.Wie auf der stillen See ein Wölkchen steht,So ruhn die Berge hinten in dem Blau,Auf die ein feiner Regen niedergeht,Wie Silberschleier, dünn und zitternd grau.
Alle Landschaften habenSich mit Blau erfüllt.Alle Büsche und Bäume des Stromes,Der weit in den Norden schwillt.Leichte Geschwader, Wolken,Weiße Segel dicht,Die Gestade des Himmels dahinterZergehen in Wind und Licht.Wenn die Abende sinkenUnd wir schlafen ein,Gehen die Träume, die schönen,Mit leichten Füßen herein.Zymbeln lassen sie klingenIn den Händen licht.Manche flüstern und haltenKerzen vor ihr Gesicht.
Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigenEinander mit der ausgestreckten HandDer Horizonte violettes Schweigen.Hier treffen sich auf ihrem Weg ins LeereVier Straßen an. Die niedren Bäume stehenWie Bettler kahl. Das Rot der VogelbeereGlänzt wie ihr Auge trübe. Die ChausseenVerweilen kurz und sprechen aus den Ästen.Dann ziehn sie weiter in die EinsamkeitGen Nord und Süden und nach Ost und Westen,Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit.Ein hoher Korb mit rissigem GeflechtBlieb von der Ernte noch im Ackerfeld.Weißbärtig, ein Soldat, der nach GefechtUnd heißem Tag der Toten Wache hält.Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht.Der Sonne Atem dampft am Firmament,Davon das Eis, das in den Lachen stehtHinab die Straße rot wie Feuer brennt.
Im kurzen Abend. Voll Wind ist die Stunde,Und die Röte so tief und so winterlich klein.Unsere Hand, die sich zagend gefunden,Bald wird sie frieren und einsam sein.Und die Sterne sich hoch in verblassenden WeitenWenige erst, auseinander gerückt.Unsere Pfade sind dunkel, und Weiden breitenIhre Schatten darauf, in Trauer gebückt.Schilf rauschet uns. Und die Irrwische scheinen,Die wir ein dunkeles Schicksal erlost.Behüte dein Herz, dann wird es nicht weinenUnter dem fallenden Jahr ohne Trost.Was dich schmerzet, ich sag es im Bösen.Und uns quälet ein fremdes Wort.Unsere Hände werden im Dunkel sich lösen,Und mein Herz wird sein ein kahler Ort.
Dir auf der SchulterFlattert ein Schmetterling,Ein Frühlingslüftchen trug ihn herAus einem dunklen Wald.Das ist der Falter Glück,Der flog zu dir,Weil du aus Licht,Und Glück und Licht Geschwister sind.
Die vielen Mühlen gehen und treiben schwer. Das Wasser fällt über die Räder her, und die moosigen Speichen knarren im Wehr. Und die Müller sitzen tagein, tagaus wie Maden weiß in dem Mühlenhaus und schauen oben zum Dache hinaus. Aber die hohen Pappeln stehn ohne Wind vor einer Sonne herbstlich und blind, die matt in die Himmel geschnitten sind.
Wie dunkel sind deine Schläfen.Und deine Hände so schwer.Bist du schon weit von dannen,Und hörst mich nicht mehr.Unter dem flackernden LichteBist du so traurig und alt,Und deine Lippen sind grausamIn ewiger Starre gekrallt.Morgen schon ist hier das SchweigenUnd vielleicht in der LuftNoch das Rascheln von KränzenUnd ein verwesender Duft.Aber die Nächte werdenLeerer nun, Jahr um Jahr.Hier wo dein Haupt lag, und leiseImmer dein Atem war.
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit Die letzten Häuser in das Land verirrn. Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal, Die großen Städte knien um ihn her. Der Kirchenglocken ungeheure Zahl Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer. Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik Der Millionen durch die Straßen laut. Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut. Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen. Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. Die Stürme flattern, die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt. Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust. Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.