Mein Esel sicherlichMuß klüger sein als ich.Ja, klüger muß er sein!Er fand sich selbst in Stall hineinUnd kam doch von der Tränke.Man denke!
Die Weiber können nichts als plagen.Der Satz sagt viel und ist nicht neu.Doch, Freunde, könnt ihr mir nicht sagen,Welch Weib das schlimmste sei?Ein Weib, das mit dem Manne scherzetWie ein gebildter Marmorstein,Das ohne Glut und Reiz ihn herzet,Das kann kein gutes sein.Ein Weib, das wie ein Drache geizet,Und gegen Kind und Magd genau,Den Dieb mich zu bestehlen reizet,O eine schlimme Frau!Ein Weib, das gegen alle lachet,In Liebesstreichen frech und schlauUns täglich neue Freunde machet,O eine schlimmre Frau!Ein Weib, das nichts als bet und singet,Und bei der Kinder ZeitvertreibMit Seufzen ihre Hände ringet,O ein noch schlimmer Weib!Ein Weib, das stolz aufs Eingebrachte,(Und welche nimmt der Stolz nicht ein?)Den Mann sich gern zum Sklaven machte,Das muß ein Teufel sein!Ein Weib, das ihrem Manne fluchet,Wenn er Gesellschaft, Spiel und Wein,Wie heimlich sie Liebhaber suchet,Das muß – ein Weibsbild sein!
Ohne LiebeLebe, wer da kann!Wenn er auch ein Mensch schon bliebe,Bleibt er doch kein Mann.Süße Liebe,Mach mein Leben süß!Stille nie die regen TriebeSonder Hindernis.Schmachten lassenSei der Schönen Pflicht!Nur uns ewig schmachten lassen,Dieses sei sie nicht.
Er: Nein, liebe Frau, das geht nicht an:Ich muß hier meinen Willen haben.Sie: Und ich muß meinen haben, lieber Mann.Er: Unmöglich!Sie: Was? nicht meinen Willen haben?Schon gut! So sollst du mich in Monatsfrist begraben.Er: Den Willen kannst du haben.
Zankst du schon wieder? sprach Hans LauZu seiner lieben Ehefrau.– Versoffner, unverschämter Mann –– Geduld, mein Kind, ich zieh mich an –– Wo nun schon wieder hin? – Zu Weine.Zank du alleine.– Du gehst? – Verdammtes Kaffeehaus!Ja! blieb er nur die Nacht nicht aus.Gott! ich soll so verlassen sein? –Wer pocht? – Herr Nachbar? – nur herein!Mein böser Teufel ist zu Weine:Wir sind alleine. –
Sein Glück für einen Apfel gebenO Adam, welche Lüsternheit!Statt deiner hätt´ ich sollen leben,So wär´ das Paradies noch heut. –Wie aber, wenn alsdann die TraubeDie Probefrucht gewesen wär´?Wie da, mein Freund? – Ei nun, ich glaube –Das Paradies wär´ auch nicht mehr.
Der Neid, o Kind,Zählt unsre Küsse;Drum küß´ geschwindEin Tausend Küsse;Geschwind du mich!Geschwind ich dich!Geschwind, geschwind,O Laura, küsseManch Tausend Küsse;Damit er sichVerzählen müsse.
Fremde, Wasser machet stumm:Lernet dies an Fischen.Doch beim Weine kehrt sichs um:Dieses lernt an unsern Tischen.Was für Redner sind wir nicht,Wenn der Rheinwein aus uns spricht!Wir ermahnen, streiten, lehren;Keiner will den andern hören.
Die Ehre hat mich nie gesucht;die hätte mich auch nie gefunden.Wählt man, in zugezählten Stunden,ein prächtig Feierkleid zur Flucht?Auch Schätze hab´ ich nie begehrt.Was hilft es, sie auf kurzen Wegenfür Diebe mehr als sich zu hegen,wo man das wenigste verzehrt?Wie lange währt´s, so bin ich hinund einer Nachwelt unter Füßen!Was braucht sie, wen sie tritt, zu wissen?Weiß ich nur, wer ich bin!
Ente, wahres Bild von mir,Wahres Bild von meinen Brüdern!Ente, jetzo schenk´ ich dirAuch ein Lied von meinen Liedern. Oft und oft muß dich der NeidZechend auf dem Teiche sehen.Oft sieht er aus TrunkenheitTaumelnd dich in Pfützen gehen. Auch ein Tier – – o, das ist viel!Hält den Satz für wahr und süße,Daß, wer glücklich leben will,Fein das Trinken lieben müsse. Ente, ist´s nicht die Natur,Die dich stets zum Teiche treibet?Ja, sie ists; drum folg ihr nur.Trinke, bis nichts übrig bleibet. Ja, du trinkst und singst dazu.Neider nennen es zwar schnadern;Aber, Ente, ich und duWollen nicht um Worte hadern. Wem mein Singen nicht gefällt,Mag es immer Schnadern nennen.Will uns nur die neidsche WeltAls versuchte Trinker kennen. Aber, wie bedaur´ ich dich,Daß du nur mußt Wasser trinken.Und wie glücklich schätz ich mich,Wenn mir Weine dafür blinken. Armes Tier, ergib dich drein.Laß dich nicht den Neid verführen.Denn des Weins Gebrauch alleinUnterscheidet uns von Tieren. In der Welt muß Ordnung sein.Menschen sind von edlern Gaben.Du trinkst Wasser, und ich Wein:So will es die Ordnung haben.