Zur Ruhe ist gegangen
Der Menschen Treiben, Thun;
Sie finden ihr Verlangen, –
Nur mein Herz kann nicht ruhn.

Jetzt erst wird Alles stille,
Die Nacht zieht groß einher,
Mit ihres Friedens Fülle; –
Schlaf, Herz, was willst du mehr.

Zu dir kommt auch der Frieden,
Wenn gleich der Busen schwer;
Er naht sich gern den Müden, –
Schlaf, Herz, was willst du mehr.

Denkst du vergangner Zeiten? –
O, sie sind dir Gewähr,
Daß sie auf schön´re deuten. –
Schlaf, Herz, was willst du mehr.

Denkst du des fernen Lieben? –
Dein Freund liebt dich so sehr;
Dein Schmerz würd´ ihn betrüben. –
Schlaf, Herz, was willst du mehr.

Ida Gräfin von Hahn-Hahn
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