Hier, wo Gottes Sonne scheint,Welch ein emsig Weben!Eine tiefe Leitung eintJedes Widerstreben.Und dem Krieg erklärt den KriegAlles was empfindet,Treu dem Geiste, der den SiegJedem Krieg entwindet.Herrsche bald in Haus und Feld,Freundliches Jahrhundert,Wo sein Roß der WaffenheldSchwenket unbewundert;Wo zu mildgeführtem StreitTönt des Krieges Plage,Wie aus der VergangenheitEine grause Sage!
Der führende Stern, der mit schimmerndem BlickSüß täuschend versprach ein bekränztes Geschick, Er entschwang sich den Höh´n mit versinkender Pracht,Es trat mir die Nacht Vor´s Aug´ in den trauernden Räumen.Im Dunkel der Welt auf bewaldetem Steg, Da ward mir die Seele, die Träne mir reg; Ich rief: "Für den Stern, den das Auge verlor,oh tretet hervor, Ihr tröstlichen Sterne des Herzens!"
Wohl drängen nach den schönem RäumenDie Menschen all in edlem Streit, Indem ihr Streben, Tun und Träumen Sich glühend um ein Banner reiht.Zwar lassen diese Pilgerschwärme Das Banner fallen oft im LaufUnd raffen mit vertauschter WärmeEin neues zeitentsprechend auf. Erkennst du gleich, daß jede FahneEin Bild erhabnen Wähnens sei, Geselle dich dem schönen Wahne Als liebevoller Denker bei. Er wird zum Genius sich klären,Der sich zu dir mit Liebe senkt Und deine Sehnsucht in die SphärenBeflügelnder Geschicke lenkt.
Wandernd zog ich durch den StaubSommerheißer Straßen, Rand entlang im breiten LaubSchwere Trauben saßen. Doch auch eine Rose klommAus den grünen Ranken Und ihr rundes Antlitz glommUnd sie schien zu wanken. Und ein Winzer stand im Sold,Der Empfindungslose Hütete der Trauben Gold,Aber nicht die Rose. Und der Rose naht´ ich hold, Brach sie mit Gekose –Mach´ euch glücklich euer Gold, Mich beglückt die Rose!
Stets werd´ ich dich als Menschen achten,Denn menschlich bist du von Gestalt; Du kannst mit Händ´ und Füßen trachten,Bist jung und wirst nach Jahren alt. Doch soll ich dich als Freund umfassen,So mußt du in der MenschenbrustAuch etwas lieben, etwas hassenUnd Leid empfinden oder Lust. Du mußt vermögend sein, zu betenIn jedem wahren Heiligtum, Mit schöner Ehrfurcht hinzutretenVor jeden echten Siegesruhm.
Da drinnen im Waldesgrunde,Am mild beschatteten Bach,Da steht ein schlanker GrashalmUnd sieht den Wellen nach.Entwandernd schau´n sie zum HalmeMit Silberblicken empor,Da beugt er sich liebend hinunter,Küßt Welle für Welle zuvor.Da scharen die zärtlichen WellenLiebkosend sich um ihn herUnd tragen ihn, leis´ umarmend,Mit sich hinaus ins Meer.
Tritt ins Haus und sei mein Gast,Draußen ist es schwüle, Gönne deinem Herzen Rast,Deinem Scheitel Kühle. Magst du sein von fremdem BlutOder armer Gilde - Blumen trägst du auf dem Hut, Und im Auge Milde.
Da drüben über den Feldern In warmer, gesättigter Luft, Begegnen sich schwimmende Flöre Und Duft gesellt sich zu Duft. Da neigt sich ein blasses Gesichtchen Aus jedem umdufteten Flor, Da wandern die scheidenden Seelen Der sterbenden Blumen empor.
Es fließt im dunklen NordenDurch ragende Wälder ein Strom,Auf seinen felsigen Borden Steht einsam ein grauer Dom. Die Lüfte des Friedhofs beben,Die Seelen entpilgern dem Grab Und streben zum Dom und schwebenHier dämmernd auf und ab. Und lispelnde Nymphen erhebenSich über die spielende Flut Und ordnen ein liebliches LebenMit leichtbeflügeltem Mut. Und seinen Gesang läßt rauschenEin Barde vom Felsenhang, Und Nymphen und Geister lauschenDes Herzens bestürmendem Klang!
Stern ist in des Himmels Saal Leuchtend eingezogen, Stromgefäll im tiefen Tal Schwingt den Perlenbogen. In des Auges Äther dir Ist mein Blick geflogen, Aber tief im Herzen mir Ringt´s in schönen Wogen.