O krieche lieber in ein waldig Tal,
Entzieh´ dein Haupt des Tages holdem Strahl
Anstatt an Menschen dich heranzudrängen,
Die die Beschränktheit hält in ihren Fängen;
Auf Erden gibt es keine größre Qual,
Als von der Dummheit abzuhängen.
O hungre lieber, pflüge selber wacker,
Statt dich zu nähren von der Dummheit Acker;
Es ist, bei Gott! die häßlichste der Sünden,
Auf Dummheit seines Lebens Glück zu gründen.
Begib dich lieber in des Teufels Rachen,
Statt über Dumme dich zum Herrn zu machen;
Soweit verbrochen wird, gibt´s kein Verbrechen,
Keins, dessen sich die Dummen nicht erfrechen.
Die Dummheit ist´s, die ewigblinde Dirne,
Die Gottes Geißel so zu strafen liebt,
Daß sie ihr Freunde und Gebieter gibt,
Die stets das Dümmste hegen im Gehirne
Und Dummheit üben mit der frechsten Stirne.

Johann Fercher von Steinwand
O krieche lieber in ein waldig Tal, Entzieh´ dein Haupt des Tages holdem Strahl Anstatt… - Johann Fercher von Steinwand Gedichte
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