Die Welt ruht still im Hafen,
Mein Liebchen, Gute Nacht!
Wann Wald und Berge schlafen,
Treu´ Liebe einsam wacht.

Ich bin so wach und lustig,
Die Seele ist so licht,
Und eh´ ich liebt´, da wußt´ ich
von solcher Freude nicht.

Ich fühl mich so befreiet
Vom eitlen Trieb und Streit,
Nichts mehr das Herz zerstreuet
In seiner Fröhlichkeit.

Mir ist, als müßt ich singen
So recht aus tiefer Lust
Von wunderbaren Dingen,
Was niemand sonst bewußt.

O könnt´ ich alles sagen!
O wär ich recht geschickt!
So muß ich still ertragen,
Was mich so hoch beglückt.

Joseph von Eichendorff
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