So bist du mein, ich halte dich umschlungenIn meiner tiefsten Seele mit Gewalt,In dir hab´ ich mein eig´nes Selbst errungen,Es ward mein Traum zu freundlicher Gestalt;Und als ich mich in dich erst ganz verloren,War ich mir selbst gewonnen und geboren.Es rauschten wohl, eh´ ich dich sah, die Bäume,Und Sturm und Wolke zogen d´rüber hin,Vorbei die Menschen und die bunten Träume,Verschlossen und gefesselt war mein Sinn,Bis deine Arme plötzlich mich umwanden,Da hatt´ ich mich und alle Welt verstanden.Es war mein Blick, eh´ ich dich sah, verhülletUnd in mir eine Steppe öd´ und leer;Nun ist das ganze All von dir erfüllet,Ich sehe nichts, was nicht durch dich erst wär´;Und so muß ich mit innigem EntzückenAn meine Brust in dir mein Leben drücken.
Wo auf hohen Tannenspitzen,Die so dunkel und so grün,Drosseln gern verstohlen sitzen,Weiß und rot die Moose blühn:Zu der Heimat in der Ferne Zög´ ich heute noch so gerne.Wo in´s Silber frischer WellenSchaut die Sonne hoch herein,Spielen heimlich die ForellenIn der Erlen grünem Schein:Zu der Heimat in der FerneZög´ ich heute noch so gerne.Wo die Hirtenfeuer brennen,Durch den Wald die Herde zieht,Wo mich alle Felsen kennen,Drüberhin die Wolke flieht:Zu der Heimat in der FerneZög´ ich heute noch so gerne.Doch mein Leid ist nicht zu ändern,Zieht das Heimweh mich zurück,Hält mich doch in fremden LändernUnerbittlich das Geschick:Zu der Heimat in der FerneZög´ ich heute noch so gerne.
Könnt´ ich verwehen,zu Nebel vergehen,zerfließen in Luft;ich hielt´ voll Erbarmendie Welt in den Armen.So mit dem Herzenvoll Liebe und Schmerzenverglüh´ ich alleinund sinke in Flammenund Asche zusammen.
Doch Einer hilft, doch Einer bringt den Frieden.Umsonst läßt sich vom Himmel nichts erwerben –du treuer Tod! dich ruft man und du hilfst!O glücklich ist der Mensch, er kann noch sterben!All´ Glück kann uns der alte Gott zerschlagen,Nur deinen Trost, du freundlicher Gesell´,Wird er uns nimmermehr versagen.
Wär´ ich der Regen,ich wollte mich legender Erde ans Herz;wie sollte sie blühenund jauchzen und glühen.Wär´ ich die Sonne,ich sög´ mich vor Wonneins dampfende Meer;wie sollt´ es da rauschenund Küsse tauschen!