Den frohen Mann zum Freunde nimm;Nicht einen, dem in Gram und GrimmDer Boden unter´n Füßen brennt,Wenn andre tanzen; der im LebenMit keinem Menschen »Du« sich nennt,Dem man sich scheut, die Hand zu geben!Nimm einen, der dir seinen RatNicht aufdrängt, aber Wort und TatAm Zügel hat in Ernst und Scherzen,Der zwar die Weisheit nicht in Pacht,Jedoch, wenn´s gilt, aus seinem HerzenAuch keine Mördergrube macht.
Leer ist der Tag, er geht zu Ende,Fort, heißes, unbarmherziges Licht!Komm, süße Trösterin Nacht und sendeHerauf mir mein liebes Traumgesicht.Dann seh´ ich ihn wieder mit Entzücken,Den Stern meines Lebens, der mir verblich,Und ich darf an die sehnende Brust ihn drücken,Und es träumet mein Herz, er liebte mich.Seine Hand so warm, seine Lippen so wonnig,Und er spricht es zu mir, das berückende Wort,Seine Stirn so klar, sein Auge so sonnig,Durch alle Himmel trägt er mich fort.
Allein das liebe PublikumIst nun mal so daran gewöhnt,Als ob ein EvangeliumIhm aus der Zeitung Spalten tönt;Als ob daraus sich jeder holeDie litterarische Parole.Man wagt kein Urteil im Salon,Bevor nicht über das ProblemaHier Segen sprach das Feuilleton,Dort ein vernichtend Anathema.Dann aber weiß man schon genugVon neu erschienenem Romane;Und vom Theater spricht man klugUnd schwört zu seines Blättchens Fahne.
Du schöne, du liebe, du wonnige Maid,Nun bist du daher gekommenUnd hast mir alle mein HerzeleidMit einem Worte genommen.Den ganzen Frühling bringst du ja mit,Sein Knospen und Schwellen und Drängen,Es sprießen Blätter auf jeden Schritt,Und es schallt von frohen Gesängen.Und Blumen trägst du mir in das Haus,Mir freundlich das Leben zu schmücken,Ich kann mir einen duftigen StraußVon dir, du Liebliche, pflücken.Die Veilchen hast in den Augen duUnd die junge Rose im Munde,Du lächelst mir Vergißmeinnicht zuUnd Gedenkenmein jede Stunde.Mein Springauf bist du und Edelweiß,Herzfreude und Anemone,Mein Tausendschön und Ehrenpreis,Märzbecher und Kaiserkrone,Sie nicken so traulich und flüstern und blüh´n,Sind alle auf einmal entsprungen,Und meiner Liebe ImmergrünHab´ ich um alle geschlungen.Du schöne, du liebe, du wonnige Maid,Nun gibt mir süßselige Kunde,Jelängerjelieber thu´ mir BescheidMit deinem rotblühenden Munde.Die langen, seidenen Wimpern schlag Nur auf und schütt´le die Locken,Ich liebe dich, Mädchen! ´s ist Frühlingstag,Er läutet mit Maienglocken.