Der Schnee zerrinnt,Der May beginnt,Die Blüthen keimenDen Gartenbäumen,Und VogelschallTönt überall.Pflückt einen Kranz,Und haltet TanzAuf grünen Auen,Ihr schönen Frauen,Pflückt einen Kranz,Und haltet Tanz.Wer weiß, wie baldDie Glocke schallt,Da wir des MayenUns nicht mehr freuen,Wer weiß, wie baldSie, leider, schallt.Drum werdet froh,Gott will es so,Der uns das LebenZur Lust gegeben,Genießt der Zeit,Die Gott verleyht.
Die Luft ist blau,das Tal ist grün.Die kleinen Maienglöckchen blühn.Und Schlüsselblumen drunter,Der Wiesengrundist schon so buntUnd malt sich täglich bunter.Drum komme, wem der Mai gefällt,Und freue sich der schönen WeltUnd Gottes Vatergüte,Die diese PrachtHervorgebracht,Den Baum und seine Blüte.
Schon im bunten KnabenkleidePflegten hübsche MägdeleinMeine liebste Augenweide,Mehr als Pupp´ und Ball zu sein.Ich vergaß der Vogelnester,Warf mein Steckenpferd ins Gras,Wenn am Baum bei meiner SchwesterEine schöne Dirne saß.Freute mich der muntern Dirne,Ihres roten Wangenpaars,Ihres Mundes, ihrer Stirne,Ihres blonden Lockenhaars.Blickt auf Busentuch und Mieder,Hinterwärts gelehnt am Baum;Streckte dann ins Gras mich nieder,Dicht an ihres Kleides Saum.Was ich weiland tat als Knabe,Werd´ ich wahrlich immer tun,Bis ich werd´ im kühlen GrabeNeben meinen Vätern ruhn.
Das Glas gefüllt!Der Nordwind brüllt;Die Sonn´ ist niedergesunken!Der kalte BärBlinkt Frost daher!Getrunken, Brüder, getrunken!Die Tannen glühnHell im Kamin,Und knatternd fliegen die Funken!Der edle RheinGab uns den Wein!Getrunken, Brüder, getrunken!Der edle MostVerscheucht den Frost,Und zaubert Frühling hernieder;Der Trinker siehtDen Hain entblüht,Und Büsche wirbeln ihn Lieder!Er hört GesangUnd Harfenklang,Und schwebt durch blühende Lauben!Ein MädchenchorRauscht schnell hervor,Und bringt ihm goldene Trauben!Saus´ immerfortO Winternord,im schneebelasteten Haine!Nur streu dein Eis,Du lieber Greis,In keine Flasche mit Weine!
Durch Freude winkt auf allen Wegen,Die durch dies Pilgerleben gehn;Sie bringt uns selbst den Kranz entgegen,Wann wir am Scheidewege stehn.O, wunderschön ist Gottes Erde,Und wert, darauf vergnügt zu sein;Drum will ich, bis ich Asche werde,Mich dieser schönen Erde freun!
Der Angler steht so grün, so grün,Die blauen Veilchenglocken blühn,Und Schlüsselblumen drunter;Der WiesengrundIst schon so buntUnd färbt sich täglich bunter.Drum komme, wem der Mai gefällt,Und freue sich der schönen Welt,Und Gottes VatergüteDie diese PrachtHervorgebracht,Den Baum und seine Blüte.