Schaust du mir so innigIn das Aug´ hinein,Sprichst du, ewig bin ich,Meine Liebe, dein;Muß ich dir erscheinenAls ein töricht Blut;Laß mich dann nur weinen,Weinen tut so gut.Fragst du, welch ein LeidenMich zu Tränen zwingt?Kann´s die Harfe meiden,Daß, berührt, sie klingt?Wie der Klang erscheinenMuß, der in ihr ruht, –Sieh, so muß ich weinen;Weinen tut so gut.
Mensch, du armer,Lebengehetzter,Ewig hoffender,Ewig getäuschterTantalus.Vor dir der HoffnungGastliche Schatten,Saftige Trauben;Ach und, Lechzender,Streckst du die Hände,Fliehet der Schein.Hinter dir, Armer,Der ErinnerungGoldener Traum – Dürftest du kehren!Doch blutig vorwärts Hetzt dich das Leben.Ach, was vorüber,Bannt dir kein Zauber –Und zum VergangnenFührt keine Bahn!Ach und die SonneSenkrecht die Spitzen Bohrt in den Scheitel;Blutig die SteineNetzet der Fuss. Wimmerst zum Himmel:Rettet, o Götter!Wimmerst umsonst,Himmlischen NektarSchlürfen die Seligen,Hören dich nicht.Mächtige StimmeSchicket das Unglück,Aber des GlückesOhren sind taub.Stete SonneHärtet den Boden:Suche nicht HilfeBei Glücklichen.Seitwärts lachenKinderumspielte,WeinlaubumkränzteFreundliche Hütten,Winken dem MüdenOffene Arme,Ladet den HungerndenGastlicher Rauch.O lass mich weilen, Lass mich, o Leben, Zürnender Treiber,Ruhen nur lass mich, Kurze Erquickung nurGönne dem Müden!Aber der kalteFinstere TreiberKennt nicht Erbarmen,Hetzt ihn vorüber,Den Weinenden.Mensch, du armer,Lebengehetzter,Ewig hoffender,Ewig getäuschterTantalus.