Nun säume nicht, die Gaben zu erhaschenDes scheidenden Gepränges vor der Wende.Die grauen Wolken sammeln sich behende.Die Nebel können bald uns überraschen.Ein schwaches Flöten von zerpflücktem AsteVerkündet dir, daß letzte Güte weiseDas Land (eh es im nahem Sturm vereise)Noch hülle mit beglänzendem Damaste.Die Wespen mit den goldengrünen SchuppenSind von verschlossnen Kelchen fortgeflogen.Wir fahren mit dem Kahn im weiten BogenUm bronzebraune Laubes Inselgruppen.
Da meine lippen reglos sind und brennen,Beacht ich erst, wohin mein fuß geriet:In andrer herren prächtiges gebiet.Noch war vielleicht mir möglich, mich zu trennen;Da schien es, daß durch hohe gitterstäbeDer blick, vor dem ich ohne laß gekniet,Mich fragend suchte oder zeichen gäbe.
Du schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und lichtDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtBegleitest mich auf sonnigen mattenUmschauerst mich im abendrauschErleuchtest meinen weg im schattenDu kühler wind du heißer hauchDu bist mein wunsch und mein gedankeIch atme dich mit jeder luftIch schlürfe dich mit jedem trankeIch küsse dich mit jedem duftDu blühend reis vom edlen stammeDu wie ein quell geheim und schlichtDu schlank und rein wie eine flammeDu wie der morgen zart und licht.
Juli-Schwermut(An Ernest Dowson) Blumen des sommers duftet ihr noch so reich:Ackerwinde im herben saatgeruchDu ziehst mich nach am dorrenden geländerMir war der stolzen gärten sesam fremd.Aus dem vergessen lockst du träume: das kindAuf keuscher scholle ratend des ährengefildsIn ernte-gluten neben nackten schnitternBei blanker sichel und versiegtem krug.Schläfrig schaukelten wespen im mittagsliedUnd ihm träufelten auf die gerötete stirnDurch schwachen schutz der halme-schattenDes mohnes blätter: breite tropfen blut.Nichts was mir je war raubt die vergänglichkeit.Schmachtend wie damals lieg ich in schmachtender flurAus mattem munde murmelt es: wie bin ichDer blumen müd – der schönen blumen müd.
An Baches RanftDie einzigen frühenDie Hasel blühen.Ein Vogel pfeiftIn kühler Au.Ein Leuchten streift,Erwärmt uns sanftUnd zuckt und bleicht.Das Feld ist brach,Der Baum noch grau…Blumen streut vielleichtDer Lenz uns nach.
Dies leid und diese last: zu bannenWas nah erst war und mein.Vergebliches die arme spannenNach dem was nur mehr schein.Dies heilungslose sich betäubenMit eitlem nein und keinDie unbegründet sich sträubenDies unabwendbar-sein.Beklemmendes gefühl der schwereAuf müd gewordner peinDann dieses dumpfe weh der leereO dies: mit mir allein!
Ihr tratet zu dem herdeWo alle glut verstarb,Licht war nur an der erdeVom monde leichenfarb.Ihr tauchtet in die aschenDie bleichen finger einMit suchen tasten haschen –Wird es noch einmal schein!Seht was mit trostgebärdeDer mond euch rät:Tretet weg vom herde,Es ist worden spät.
Kreuz der straße…Wir sind am end.Abend sank schon…Dies ist das end.Kurzes wallenWen macht es müd?Mir zu lang schon…Der Schmerz macht müd.Hände lockten:Was nahmst du nicht?Meine straßeDu ziehst sie nicht.Tränen fallenDu siehst sie nicht.