In einem Häuschen, sozusagen –(Den ersten Stock bewohnt der Magen) –In einem Häuschen war´s nicht richtig.Darinnen spukt und tobte tüchtigEin Kobold, wie ein wildes Bübchen,Vom Keller bis zum Oberstübchen.Fürwahr, es war ein bös Getös.Der Hausherr wird zuletzt nervös,Und als ein desperater MannSteckt er kurzweg sein Häuschen anUnd baut ein Haus sich anderswoUnd meint, da ging es ihm nicht so.Allein, da sieht er sich betrogen.Der Kobold ist mit umgezogenUnd macht Spektakel und RumorViel ärger noch als wie zuvor.Ha, rief der Mann, wer bist du, sprich.Der Kobold lacht: Ich bin dein Ich.
Wenn die Tante AdelheideAls Logierbesuch erschien,Fühlte Fritzchen große Freude,Denn dann gab es was für ihn.Immer hat die liebe GuteTief im Reisekorb verstecktEine angenehme Tüte,Deren Inhalt köstlich schmeckt.Täglich wird dem braven KnabenDraus ein hübsches Stück beschert,Bis wir schließlich nichts mehr habenUnd die Tante weiterfährt.Mit der Post fuhr sie von hinnen.Fritzchens Trauer ist nur schwach.Einer Tüte, wo nichts drinnen,Weint man keine Träne nach.
Siehst du das wunderbare Bild von Brouwer?Es zieht dich an, wie ein Magnet.Du lächelst wohl, derweil ein SchreckensschauerDurch deine Wirbelsäule geht.Ein kühler Doktor öffnet einem ManneDie Schwäre hinten im Genick;Daneben steht ein Weib mit einer Kanne,Vertieft in dieses Mißgeschick.Ja, alter Freund, wir haben unsre SchwäreMeist hinten. Und voll SeelenruhDrückt sie ein andrer auf. Es rinnt die Zähre,Und fremde Leute sehen zu.
Keiner, keiner ist mir recht,alle sind zu mir zu schlecht;der eine zu grad, der andre zu krumm,der dritte zu fad, der vierte zu dumm,der fünfte ist mir zu klug,und der sechste nicht reich genug.
Durch das Feld ging die Familie,Als mit glückbegabter HandSanft errötend Frau OttilieEine Doppelähre fand.Was die alte Sage kündet,Hat sich öfter schon bewährt:Dem, der solche Ähren findet,Wird ein Doppelglück beschert.Vater Franz blickt scheu zur Seite.Zwei zu fünf das wäre viel.Kinder, sprach er, aber heuteIst es ungewöhnlich schwül.
Sie liebt mich nicht. Nun brennt mein Herzganz lichterloh vor Liebesschmerz,vor Liebesschmerz gar lichterlohals wie gedörrtes Haferstroh.Und von dem Feuer steigt der Rauchmir unaufhaltsam in das Aug´,daß ich vor Schmerz und vor Verdrußviel tausend Tränen weinen muß.Ah Gott! Nicht lang ertrag ich´s mehr! –Reicht mir doch Feuerkübel her!Die füll ich bald mit Tränen an,daß ich das Feuer löschen kann.Seitdem du mich so stolz verschmäht,härmt ich mich ab von früh bis spät,sodaß mein Herz bei Nacht und Tagals wie auf heißen Kohlen lag.Und war es dir nicht heiß genug,das Herz, das ich im Busen trug,so nimm es denn zu dieser Frist,wenn dir´s gebacken lieber ist!
Zu gräßlich hatt´ er mich geneckt. Wie weh war mir zu Sinn. Und tief gekränkt und aufgeschreckt Zum Kirchhof lief ich hin. Ich saß auf einem Leichenstein, Die Augen weint ich rot. Ach lieber Gott, erbarm dich mein Und mach mich endlich tot. Sieht er mich dann in meinem Sarg, So wird er lebenssatt Und stirbt vor Gram, weil er so arg Mein Herz behandelt hat. Kaum war´s gesagt, so legten sich Zwei Arme um mich her, Und auf der Stelle fühlte ich, Wer das getan, war er. Wir kehrten Arm in Arm zurück. Ich sah ihn an bei Licht. Nein, solchen treuen Liebesblick Hat doch kein Bösewicht.
Muß man sich schon wieder plagen?Also wieder ein Gedicht?Soll ich wagen, nein zu sagen? -Nein, ich bin kein Bösewicht!Dehne dich, Poetenleder!Werde flüssig, alter Leim!Sieh, schon tröpfelt aus der FederDer mit Angst gesuchte Reim!Und so zeig´ ich mit VergnügenMich als einen netten Herrn. -Ach, mitunter muß man lügen,Und mitunter lügt man gern!
O du, die mir die Liebste war,du schläfst nun schon so manches Jahr.So manches Jahr, da ich allein, du gutes Herz, gedenk ich dein.Gedenk ich dein, von Nacht umhüllt,so tritt zu mir dein treues Bild.Dein treues Bild, was ich auch tu,es winkt mir ab,es winkt mir zu.Und scheint mein Wort dir gar zu kühn,nicht gut mein Tun,du hast mir einst so oft verziehn,verzeih auch nun.
Wie dunkel ist der Lebenspfad,Den wir zu wandeln pflegen.Wie gut ist da ein ApparatZum Denken und Erwägen.Der Menschenkopf ist voller ListUnd voll der schönsten Kniffe;Er weiß, wo was zu kriegen istUnd lehrt die rechten Griffe.Und weil er sich so nützlich macht,Behält ihn jeder gerne.Wer stehlen will, und zwar bei Nacht,Braucht eine Diebslaterne.