Daß der Kopf die Welt beherrsche,wär´ zu wünschen und zu loben.Längst vor Gründen wär´ die närr´scheGaukelei in Nichts verstoben.Aber wurzelhaft natürlich,herrscht der Magen nebst Genossen,und so treibt, was unwillkürlich,täglich tausend neue Sprossen.
Die Mutter plagte ein Gedanke. Sie kramt im alten Kleiderschranke, Wo kurz und lang, obschon gedrängt, Doch friedlich beieinander hängt. Auf einmal ruft sie: Ei, sieh da, Der Schwalbenschwanz, da ist er ja! Den blauen, längst nicht mehr benützten, Den hinten zwiefach zugespitzten, Mit blanken Knöpfen schön geschmückt, Der einst so manches Herz berückt, Ihn trägt sie klug und überlegt Dahin, wo sie zu schneidern pflegt Und trennt und wendet, näht und mißt, Bis daß das Werk vollendet ist. Auf die Art aus des Vaters Fracke Kriegt Fritzchen eine neue Jacke. Grad so behilft sich der Poet. Du liebe Zeit, was soll er machen? Gebraucht sind die Gedankensachen Schon alle, seit die Welt besteht.
Zwei mal zwei gleich vier ist Wahrheit. Schade, daß sie leicht und leer ist, Denn ich wollte lieber Klarheit Über das, was voll und schwer ist. Emsig sucht ich aufzufinden, Was im tiefsten Grunde wurzelt, Lief umher nach allen Winden Und bin oft dabei gepurzelt. Endlich baut ich eine Hütte. Still nun zwischen ihren Wänden Sitz ich in der Welten Mitte, Unbekümmert um die Enden.
Suche nicht apart zu scheinen,Wandle auf betretnen Wegen.Meinst du, was die andern meinen,Kommt man freundlich dir entgegen.Mancher auf dem SeitensteigeHat sich im Gebüsch verloren,Und da schlugen ihm die ZweigeLinks und rechts um seine Ohren.
Sie ist ein reizendes Geschöpfchen,Mit allen Wassern wohl gewaschen.Sie kennt die süßen SündentöpfchenUnd liebt es, häufig draus zu naschen.Da bleibt den sittlich HochgestelltenNichts weiter übrig, als mit FreudenAuf diese Schandperson zu scheltenUnd sie mit Schmerzen zu beneiden.
Ein dicker Sack - den Bauer Bolte,Der ihn zur Mühle tragen wollte,Um auszuruhn, mal hingestelltDicht an ein reifes Ährenfeld -Legt sich in würdevolle FaltenUnd fängt ´ne Rede an zu halten.Ich, sprach er, bin der volle Sack.Ihr Ähren seid nur dünnes Pack.Ich bin´s, der euch auf dieser WeltIn Einigkeit zusammenhält.Ich bin´s, der hoch vonnöten ist,Daß euch das Federvieh nicht frißt;Ich, dessen hohe FassungskraftEuch schließlich in die Mühle schafft.Verneigt euch tief, denn ich bin Der!Was wäret ihr, wenn ich nicht wär?Sanft rauschen die Ähren:Du wärst ein leerer Schlauch,wenn wir nicht wären.
Hoch verehr ich ohne FrageDieses gute Frauenzimmer.Seit dem segensreichen Tage,Da ich sie zuerst erblickt,Hat mich immer hoch entzücktIhre rosenfrische Jugend,Ihre Sittsamkeit und TugendUnd die herrlichen Talente.Aber dennoch denk ich immer,Daß es auch nicht schaden könnte,Wäre sie ein bissel schlimmer.
In der Laube von Syringen,Oh, wie ist der Abend fein.Brüder, laßt die Gläser klingen,Angefüllt, mit Maienwein.Heija, der frische Mai,Er bringt uns mancherlei.Das Schönste aber hier auf ErdenIst lieben und geliebt zu werden.Heija, im frischen Mai.Über uns die lieben SterneBlinken hell und frohgemut,denn sie sehen schon von ferne,auch hier unten geht es gut.Wer sich jetzt bei trüben KerzenDer Gelehrsamkeit befleißt,Diesem wünschen wir von Herzen,daß er bald Professor heißt.Wer als Wein- und Weiberhasserjedermann im Wege steht,Der genieße Brot und Wasser,Bis er endlich in sich geht.Wem vielleicht sein altes HannchenIrgendwie abhanden kam,Nur getrost, es gab schon manchen,Der ein neues Hannchen nahm.Also, eh der Mai zu Ende,Aufgeschaut und umgeblickt,Keiner, der nicht eine fände,Die ihn an ihr Herze drückt.Jahre steigen auf und nieder;Aber, wenn der Lenz erblüht,Dann, ihr Brüder, immer wiederTöne unser Jubellied.Heija, der frische Mai,Er bringt uns mancherlei,Das Schönste aber hier auf ErdenIst lieben und geliebt zu werden,Heija, im frischen Mai.
Im Dorfe wohnt ein Vetter, Der gut versichert war Vor Brand und Hagelwetter Nun schon im zehnten Jahr. Doch nie seit dazumalen Ist ein Malheur passiert, Und so für nichts zu zahlen, Hat peinlich ihn berührt. Jetzt, denkt er, überlasse Dem Glück ich Feld und Haus. Ich pfeife auf die Kasse. Und schleunig trat er aus. O weh, nach wenig Tagen Da hieß es: »Zapperment! Der Weizen ist zerschlagen Und Haus und Scheune brennt.« Ein Narr hat Glück in Masse, Wer klug, hat selten Schwein. Und schleunig in die Kasse Trat er halt wieder ein.