Gerne wollt ihr Gutes gönnenUnserm Goethe, unserm Schiller,Nur nicht Meier oder Müller,Die noch selber lieben können.Denn durch eure MännerleiberGeht ein Konkurrenzgetriebe;Sei es Ehre, sei es Liebe;Doch dahinter stecken Weiber.
Früher, da ich unerfahrnerUnd bescheidner war als heute,Hatten eine höchste AchtungAndre Leute.Später traf ich auf der WeideAußer mir noch mehre Kälber,Und nun schätz ich, sozusagen,Erst mich selber.
Als ich in den Jugendtagennoch ohne Grübelei,da meint ich mit Behagen,mein Denken wäre frei.Seitdem hab ich die StirneOft auf die Hand gestütztUnd fand, daß im GehirneEin harter Knoten sitzt.Mein Stolz, der wurde kleiner,ich merkte mit Verdruß:Es kann doch unsereinernur denken wie er muß.
Keiner, keiner ist mir recht,alle sind zu mir zu schlecht;der eine zu grad, der andre zu krumm,der dritte zu fad, der vierte zu dumm,der fünfte ist mir zu klug,und der sechste nicht reich genug.
Die Tugend will nicht immer passen,im ganzen läßt sie etwas kaltund daß man eine unterlassen,vergißt man bald.Doch schmerzlich denkt manch alter Knaster,der von vergangnen Zeiten träumt,an die Gelegenheit zum Laster,die er versäumt.
Durch das Feld ging die Familie,Als mit glückbegabter HandSanft errötend Frau OttilieEine Doppelähre fand.Was die alte Sage kündet,Hat sich öfter schon bewährt:Dem, der solche Ähren findet,Wird ein Doppelglück beschert.Vater Franz blickt scheu zur Seite.Zwei zu fünf das wäre viel.Kinder, sprach er, aber heuteIst es ungewöhnlich schwül.
Ich meine doch, so sprach er mal,Die Welt ist recht pläsierlich.Das dumme Geschwätz von Schmerz und QualErscheint mir ganz ungebührlich.Mit reinem kindlichen GemütGenieß ich, was mir beschieden,Und durch mein ganzes Wesen ziehtEin himmlischer Seelenfrieden. –Kaum hat er diesen Spruch getan,Aujau! so schreit er kläglich.Der alte hohle BackenzahnWird wieder mal unerträglich.
Muß man sich schon wieder plagen?Also wieder ein Gedicht?Soll ich wagen, nein zu sagen? -Nein, ich bin kein Bösewicht!Dehne dich, Poetenleder!Werde flüssig, alter Leim!Sieh, schon tröpfelt aus der FederDer mit Angst gesuchte Reim!Und so zeig´ ich mit VergnügenMich als einen netten Herrn. -Ach, mitunter muß man lügen,Und mitunter lügt man gern!
Ade, ihr Sommertage, Wie seid ihr so schnell enteilt, Gar mancherlei Lust und Plage Habt ihr uns zugeteilt. Wohl war es ein Entzücken, Zu wandeln im Sonnenschein, Nur die verflixten Mücken Mischten sich immer darein. Und wenn wir auf Waldeswegen Dem Sange der Vögel gelauscht, Dann kam natürlich ein Regen Auf uns herniedergerauscht. Die lustigen Sänger haben Nach Süden sich aufgemacht, Bei Tage krächzen die Raben, Die Käuze schreien bei Nacht. Was ist das für Gesause! Es stürmt bereits und schneit. Da bleiben wir zwei zu Hause In trauter Verborgenheit.
Zwar mit seinem losen Mundneigt er zur Krakeele.Dabei ist er doch im Grundeiner treue Seele.Die er seine Freunde nennt,dulden seine Witze,denn ein jeder, der ihn kennt,kennt auch seine Mütze.