In SommerbäderReist jetzt ein jeder Und lebt famos.Der arme Dokter,Zu Hause hockt er Patientenlos.Von Winterszenen,Von schrecklich schönen, Träumt sein Gemüt,Wenn, Dank der Götter,Bei Hundewetter Sein Weizen blüht.
Sage nie: Dann soll´s geschehen!Öffne dir ein HinterpförtchenDurch »Vielleicht«, das nette Wörtchen,Oder sag: Ich will mal sehen!Denk an des Geschickes Walten.Wie die Schiffer auf den PlänenIhrer Fahrten stets erwähnen:Wind und Wetter vorbehalten!
Wie dunkel ist der Lebenspfad,Den wir zu wandeln pflegen.Wie gut ist da ein ApparatZum Denken und Erwägen.Der Menschenkopf ist voller ListUnd voll der schönsten Kniffe;Er weiß, wo was zu kriegen istUnd lehrt die rechten Griffe.Und weil er sich so nützlich macht,Behält ihn jeder gerne.Wer stehlen will, und zwar bei Nacht,Braucht eine Diebslaterne.
Wem´s in der Unterwelt zu still, Wer oberhalb erscheinen will, Der baut sich, je nach seiner Weise, Ein sichtbarliches Wohngehäuse. Er ist ein blinder Architekt, Der selbst nicht weiß, was er bezweckt. Dennoch verfertigt er genau Sich kunstvoll seinen Leibesbau, Und sollte mal was dran passieren, Kann er´s verputzen und verschmieren, Und ist er etwa gar ein solch Geschicktes Tierlein wie der Molch, Dann ist ihm alles einerlei, Und wär´s ein Bein, er macht es neu. Nur schad, daß, was so froh begründet, So traurig mit der Zeit verschwindet, Wie schließlich jeder Bau hienieden, Sogar die stolzen Pyramiden.
Laß doch das ew´ge Fragen,Verehrter alter Freund.Ich will von selbst schon sagen,Was mir vonnöten scheint.Du sagst vielleicht dagegen:Man fragt doch wohl einmal.Gewiß! Nur allerwegenIst mir´s nicht ganz egal.Bei deinem FragestellenHat eines mich frappiert:Du fragst so gern nach Fällen,Wobei ich mich blamiert.
Aus der Mühle schaut der Müller,Der so gerne mahlen will.Stiller wird der Wind und stiller,Und die Mühle stehet still.So geht´s immer, wie ich finde,Rief der Müller voller Zorn.Hat man Korn, so fehlt´s am Winde,Hat man Wind, so fehlt das Korn.
Ein Künstler auf dem hohen Seil,der alt geworden mittlerweil,stieg eines Tages vom Gerüstund sprach: Nun will ich unten bleibenund nur noch Hausgymnastik treiben,was zur Verdauung nötig ist.Da riefen alle: Oh, wie schad!Der Meister scheint doch allnachgradzu schwach und steif zum Seilbesteigen!Ha! denkt er, dies wird sich zeigen!Und richtig, eh der Markt geschlossen,treibt er aufs neu die alten Possen,hoch in der Luft, und zwar mit Glück,bis auf ein kleines Mißgeschick.Er fiel herab in großer Eileund knickte sich die Wirbelsäule.Der alte Narr! Jetzt bleibt er krumm!So äußert sich das Publikum.
Als er noch krause Locken trug,War alles ihm zu dumm.Stolziert daher und trank und schlugSich mit den Leuten herum.Die hübschen Weiber schienen ihmEin recht beliebtes Spiel;An Seraphim und CherubimGlaubt er nicht sonderlich viel.Jetzt glaubt er, was der Pater glaubt,Blickt nur noch niederwärts,Hat etwas Haar am Hinterhauptund ein verprömmeltes Herz.
Mein BüdeleinIs noch so tlein,Is noch so dummEin ames Wum,Muß tille liegenIn seine WiegenUnd hat noch keine Hos´.Ätsch, ätsch!Und ich bin schon so goß.
Das Messer blitzt, die Schweine schrein,Man muß sie halt benutzen,Denn jeder denkt: »Wozu das Schwein,Wenn wir es nicht verputzen?«Und jeder schmunzelt, jeder nagtNach Art der Kannibalen,Bis man dereinst »Pfui Teufel!« sagtZum Schinken aus Westfalen.