Wie viel verschiedne Weg´ in eine Stadt,Wie viele frische Ström´ in einen See,Wie viele Linien in den MittelpunktAn einer Sonnenuhr zusammenlaufen:So, erst im Gang, kann tausendfaches WirkenZu einem Zweck gedeihn, wohl durchgeführt.
Der Teufel kann sich auf die Schrift berufen.Ein arg Gemüt, das heil´ges Zeugnis vorbringt,Ist wie ein Schalk mit Lächeln auf der Wange,Ein schöner Apfel, in dem Herzen faul:O wie der Falschheit Außenseite glänzt!
Was Brot dem Leibe, bist du meiner Seele,was dürrer Saat der Regen, bist du mir,der ich um deine Ruh mich rastlos quälewie es dem Geizhals geht mit seiner Gier.Bald möcht´ ich prahlend meinen Schatz genießen,bald zittre ich, daß die Zeit ihn bald mir stiehlt;bald wünsche ich, ganz mit dir mich einzuschließen, bald, daß mein Glück sich aller Welt empfiehlt.Bald schwelgt mein Blick in deiner Schönheit Fülle,um bald nach deinem Blicke zu verschmachten,und keine andre Lust bleibt Wunsch und Wille,als deiner Lust beseligt nachzutrachten.So fühl ich täglich, wechselnd auf der Stelle,mich bald im Himmel, bald mich in der Hölle.
Und setzten Weiber sich zur WehrAus Frömmigkeit – es scheint nur so!Für sie gibt´s keinen Himmel mehr,Wenn Jugendlust und Schönheit floh –Ja, thät das Küssen es allein:Es würd´ ein Weib das andre frein!
Des Liebchens Augen sind nicht wie der Sonne Licht,Korallen sind viel röter als ihr Lippenpaarund weiß wie Schnee ist ihre Brust beileibe nicht,ein krauser Bund aus schwarzen Fäden ist ihr Haar.Ich sah damastne Rosen, weiße und auch rote,auf ihren Wangen hab ich solche nie gesehen;Parfüms verbreiten meistens eine bessre Noteals Düfte, die aus meines Liebchens Atem wehen.Ich höre sie sehr gerne reden, aber sie,das weiß ich, klingt nicht wie Musik der Himmelssphäre;auch eine Göttin schreiten sah ich leider nie,mein Liebchen, wenn es läuft, folgt ganz der Erdenschwere.Und dennoch, Liebe, bist du himmlisch rein und selten,dass die Vergleiche lügen und für dich nicht gelten.
my mistress eyes are nothing like the sunCoral is far more red than her lips redif snow be white why then her breasts are dunif hairs be wires black wires grow on her headI habe seen roses damask´d red and white but no such roses see i on her cheeksand in some perfumes is there more delight than in the breath that from my mistress reeksi love to hear her speak yet well i know that music hath a far more pleasing soundi grant i never saw a goddess gomy mistress when she walks treats on the groundand yet by heaven i think my love as rareas any she belied with false compare
Sind echte Seelen innerlich vereint,Trennt nichts sie. Der hat lieben nie gelernt,Der Wechsel findend, wechselt; sich entfernt.Wenn sich der andre zu entfernen scheint.Nein, Liebe ist ein festgefügtes Mal,Von Sturm und Wogen ewig unversehrt;Irrendem Boot ein Richtstern, dessen WertErhaben über Maß, Begriff und Zahl.Der Liebende ist nicht der Narr der Zeit,Wenn süßer Wangen Reiz auch welken mag.Er wandelt sich nicht mit dem Stundenschlag,Er lebt im Schicksalslicht der Ewigkeit.Ist Irtum dies, so fällt, was ich je schrieb,Und niemals sprach ein Mensch: Ich hab dich lieb.
Stürm, stürm, du Winterwind!Du bist nicht falsch gesinnt,Wie Menschenundank ist.Dein Zahn nagt nicht sosehr,Weil man nicht weiß, woher,Wiewohl du heftig bist.Heisa! singt heisa! den grünenden Bäumen!Die Freundschaft ist falsch, und die Liebe nur Träumen.Drum heisa, den Bäumen!Den lustigen Räumen! Frier, frier, du Himmelsgrimm!Du beißest nicht so schlimmAls Wohltat nicht erkannt;Erstarrst du gleich die Flut,Viel schärfer sticht das BlutEin Freund von uns gewandt.Heisa! singt heisa! den grünenden Bäumen!Die Freundschaft ist falsch, und die Liebe nur Träumen.Drum heisa, den Bäumen!Den lustigen Räumen!
Das blanke GoldMacht Weiß aus Schwarz, aus Häßlich Schön,Macht Unrecht recht, Schlecht gut, Alt jung, Feig´ tapfer;Es lockt den Priester fort von dem Altare,Reißt Halbgenes´nen weg das Schlummerkissen.Ja, dieser gelbe Sklave löst und bindetGeweihte Bande, segnet den Verfluchten,Macht selbst den Aussatz lieblich; hilft dem DiebZu Ämtern, Titeln, Ehr- und Anerkennung,Und schafft der überjähr´gen Witwe Freier.
Bewahret euch vor Eifersucht,Dem grüngeäugten Scheusal, das besudeltDie Speise, die es nährt. Heil dem Betrogenen,Der, seiner Schmach bewußt, das Falsche haßt;Doch Qualminuten zählt der Mann,Der liebt, verzweifelt, argwohnt und vergöttert.
Nimm dein Lippenpaar zurück,das so süß verlogen schwur,und dein Augenpaar, das Glücksagt, doch ist mein Unglück nur –meine Küsse gib, ach gib,meine Lippen, seid versiegelt.Lieb, ach Lieb war Hieb, nur Hieb,auch mein Herz wird jetzt verriegelt.