Ach, was wißt ihr von Liebe denn, ihr Jungen.
Kaum flügg´ Gewordnen, mit dem Flaum am Kinne,
Die ihr ins Leben kommt hereingesprungen
Wie in den Ballsaal bunte Harlekine?

Ihr schlürft sie nicht mit wählerischen Zungen!
Euch ist sie noch im tollen Rausch der Sinne
Ein Becher Sekt, voll Übermut geschwungen,
Gleichgültig, was davon zu Boden rinne!

– Uns aber, die wir wissen, wie sie endet,
ist jede Liebe gleich dem heil´gen Grale,
Die alles Reine vom Gemeinen wendet,

Und die wir trinken bis zum Grund der Schale,
Verschwendungslos, als würde sie gespendet
Vom Schicksal jedem stets zum letzten Male.

A. de Nora
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