Rosa Wölkchen überm Waldwissen noch vom Abendrot dahinterüberwunden ist der Winter,Frühling kommt nun bald.Unterm Monde silberweiß,zwischen Wipfeln schwarz und krausflügelt eine Fledermausihren ersten Kreis.Rosa Wölkchen überm Waldwissen noch vom Abendrot dahinterüberwunden ist der Winter,Frühling kommt nun bald.
Im Reich der Interpunktionennicht fürder goldner Friede prunkt:Die Semikolons werden Drohnengenannt von Beistrich und von Punkt.Es bildet sich zur selben Stundein Antisemikolonbund.Die einzigen, die stumm entweichen(wie immer), sind die Fragezeichen.Die Semikolons, die sehr jammern,umstellt man mit geschwungnen Klammernund setzt die so gefangnen Wesennoch obendrein in Parenthesen.Das Minuszeichen naht, und – schwappda zieht er sie vom Leben ab.Kopfschüttelnd blicken auf die Leichendie heimgekehrten Fragezeichen.Doch wehe! neuer Kampf sich schürzt:Gedankenstrich auf Komma stürzt –und fährt ihm schneidend durch den Hals,bis dieser gleich und ebenfalls(wie jener mörderisch bezweckt)als Strichpunkt die Gefild bedeckt!...Stumm trägt man auf den Totengartendie Semikolon beider Arten.Was übrig von Gedankenstrichen,kommt schwarz und schweigsam nachgeschlichen.Das Ausrufszeichen hält die Predigt;das Kolon dient ihm als Adjunkt.Dann, jeder Kommaform entledigt,stapft heimwärts man, Strich, Punkt,Strich, Punkt...
Früh schon sprach mein Schicksal zu mir:Du sollst nicht dies und du sollst nicht das,Denn du würdest sonst nicht genug leiden.Früh schon sprach mein Schicksal zu mir:Dies sollst du, das, und das sollst du, das,Denn du würdest sonst nicht genug leiden.
Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eisund träumte von Liebe und Freude.Es war an dem Stadtwall und schneeweißglänzten die Stadtwallgebäude.Der Seufzer dacht an ein Maideleinund blieb erglühend stehen.Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein -und er sank und ward nie mehr gesehen.
Der Großstadtbahnhoftauber pickt,was Gott sein Herr ihm fernher schickt.Aus Salzburg einen Zehntel Kipfel,aus Frankfurt einen Würstchen-Zipfel.Aus Bozen einen Apfelbutzenund ein Stück Käs aus den Abruzzen.So nimmt er teil, so steht er gleichwer immer wem im Deutschen Reichund außerhalb und überhaupt,soweit man an dergleichen glaubt.
Dulde, trage.Bessere Tagewerden kommen.Alles muß frommendenen, die fest sind.Herz, altes Kind,dulde, trage.
Ein finstrer Esel sprach einmalzu seinem ehlichen Gemahl:"Ich bin so dumm, du bist so dumm,wir wollen sterben gehen, kumm!"Doch wie es kommt so öfter eben:Die beiden blieben fröhlich leben.
Leise Lieder singe ich dir bei Nacht,Lieder, die kein sterblich Ohr vernimmt,noch ein Stern, der etwa spähend wacht,noch der Mond, der still im Äther schwimmt;denen niemand als das eigne Herz,das sie träumt, in tiefer Wehmut lauscht;und an denen niemand als der Schmerz,der sie zeugt, sich kummervoll berauscht.Leise Lieder singe ich dir bei Nacht,dir, in dessen Aug mein Sinn versank,und aus dessen tiefem, dunklen Schacht,meine Seele ewige Sehnsucht trank.
Wir merkten bald im Reden-Wechselspiel,Wie wir zu hundert bunten Dingen standen;Und eine Kinderfreude überfielUns heimlich, da wir uns so ähnlich fanden.Wir wußten uns nichts mehr zu sagen,Und was wir sagten, wurde seicht.Von der verwirrendsten der FragenFühlten wir unsre Herzen schlagen.Und wir beide zitterten leicht.