Wenn ein jederSeine Feder,Eh´ er schriebe,Taucht´ in Liebe –Engel müßten sich drängenZu den Botengängen.
Durch Ihn leiden, solche GnadeÖffnet uns die Lebenspfade.Mit Ihm leiden, Ihm zu gleichen,Ist der größten Gnade Zeichen.Doch der Gnade hellster SternIst´s zu leiden für den Herrn.
Gleich klopft der Schmerz an meine Thür,Schon hör ich rauschen sein Gewand,Er tritt hinein, reicht mir die Hand,Küßt mir die Freude von der WangUnd sieht mich an, so tief und lang,Dann stirbt mein Herz in mir.Er kommt so oft, er bleibt so spät,Ich muß ihn anschaun mit Gewalt.Er ist die rührendste Gestalt,Das wunderreinste Angesicht,Und immer, wenn er mit mir spricht,Ein Schwert durchs Herz mir geht.Gleich klopft der Schmerz an meine Thür!O Herz, du kannst ihm nicht entflieh´n,Mußt still ihm halten auf den Knien,Bis er dich in den Staub gebeugt;Doch scheidet er, ahnst du vielleicht:Ein Engel war bei mir!
Ich wohn´ in einem dunklen Land,mein Leben liegt in Trümmern,ich seh´ von fern den selgen StrandDer Gotteskinder schimmern.Doch eine Stimme fest und lind,Von der mich nichts darf scheiden,Tönt an mein Ohr: "Dein Weg, mein Kind,Zu diesem Licht heißt Leiden."