Nimm mir Alles, falsches Glück,
Gieb mir Täuschung, Freud´ und Schmerzen;
Eines bleibt mir doch zurück:
Hohe Lieb´ in treuem Herzen.
Deinem Zorn erbeb´ ich nicht,
Klage nicht um Ruhm und Freude;
Muthig ist, wie Morgenlicht,
Lieb´ im Leide.

Was sie schenkte, was sie nahm,
Alles ist mir lieb und theuer,
Und ihr tiefster, längster Gram
Macht mich kühner nur und treuer.
Gern erduld´ ich ihre Noth,
Lächle, wenn ich mich betrübe;
Freundlich ist, wie Abendroth,
Leid in Liebe.

Ernst Schulze
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