Verloren im Raumeein erster Vogelruf.Doch schwer hinschnaubenddurchs dampfende Marschlandmit dem Eisen durchwühlt´sder gewaltige Stier.Und festen Tritts hinter ihmschreitet der Mensch,die Körner schleudernd,wo auseinandermit schwarzroten Wellenschäumt der Grund.Regenschwangerder Himmel darüberbreit lagerndin schlafender Kraft.
Der König Karl beim Jubelmahl,hoch schwang in der Hand er den goldnen Pokal: "Lang lebe der Sieger, der heut noch fern,Roland, mein Roland, der Streiter des Herrn!"Da – bei der Becher Zusammenstoß,wie Schatten sich´s über die Wände goß und als das jauchzende Hoch verscholl,ein Dämmern über die Erde schwoll, und weit, weit her es traurig hallt hinklagend über See und Wald…Und als sie drängten zur Tür mit Macht,da wuchs das Dunkel zur finstern Nacht, und angstvoll durch die Luft herbeirang sich´s wie wilder Todesschrei… Und als sie sich wandten entsetzt zum Thron,da stöhnte zum drittenmal her ein Ton, da zittert´ es über Wald und Seewie aus verröchelnder Brust ein Weh…Doch als der König sich bleich erhob,blaß wieder ein Dämmern die Halle durchwob. Und als er rief: "Verrat! Zu Roß!"Weiß wieder der Tag die Halle durchfloß. Wohl jagten sie windschnell querfeldein,rastlos bei Sonnen- und Sternenschein hin bis zum Morgen nach Ronceval –da kreischten die Krähen schon über dem Tal, da lagen die Helden, die Wunden vorn,und stumm er, Roland, zerborsten sein Horn.