"Warum huldigst du, heiliger Sokrates,diesem Jünglinge stets?Kenntest du Größeres nicht?Warum siehet mit Liebe,wie auf Götter, dein Aug´ auf ihn?"Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste,hohe Jugend versteht, wer in die Welt geblickt,und es neigen die Weisenoft am Ende zu Schönem sich.
Eile, o zaudernde Zeit, sie ans Ungereimte zu führen!Anders belehrst du sie nie, wie verständig sie sind.Eile, verderbe sie ganz und führe ans furchtbare Nichts sie!Anders bekehrst du sie nie, wie verdorben sie sind.Diese Toren belehren sich nicht, wenn ihnen nicht schwindelt.Diese bekehren sich nie, wenn sie Verwesung nicht sehn.
O heilig Herz der Völker, o Vaterland!Allduldend gleich der schweigenden Mutter Erd Und allverkannt, wenn schon aus deinerTiefe die Fremden ihr Bestes haben.Sie ernten den Gedanken, den Geist von dir,Sie pflücken gern die Traube, doch höhnen sieDich, ungestalte Rebe, daß duSchwankend den Boden und wild umirrest.Du Land des hohen ernsteren Genius!Du Land der Liebe! Bin ich der Deine schon,Oft zürnt ich weinend, daß du immerBlöde die eigene Seele leugnest.
Wenn auf Gefilden neues Entzücken keimtUnd sich die Ansicht wieder verschönt und sichAn Bergen, wo die Bäume grünen,Hellere Lüfte, Gewölke zeigen,O! welche Freude haben die Menschen! froh Gehn an Gestaden Einsame, Ruh´ und Lust Und Wonne der Gesundheit blühet, Freundliches Lachen ist auch nicht ferne.
Er erschreckt uns,unser Retter, der Tod. Sanft kommt erleis im Gewölke des Schlafs.Aber er bleibt fürchterlich und wir sehn nurnieder ins Grab, ob er gleich uns zur Vollendungführt aus Hüllen der Nacht hinüberin der Erkenntnisse Land.
Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen,Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet,Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet,Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen.Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmetDer Schall durchs offne Feld, die Sonne wärmetDen Tag des Herbstes mild, die Felder stehenAls eine Aussicht weit, die Lüfte wehenDie Zweig´ und Äste durch mit frohem RauschenWenn schon mit Leere sich die Felder dann vertauschen,Der ganze Sinn des hellen Bildes lebtAls wie ein Bild, das goldne Pracht umschwebet.
Ewig trägt im Mutterschoße,Süße Königin der Flur!Dich und mich die stille, großeAllbelebende Natur;Röschen! Unser Schmuck veraltet,Doch der ewge Keim entfaltetBald zu neuer Blüte sich.
Froh kehrt der Schiffer heim an den stillen StromVon fernen Inseln, wo er geerntet hat;Wohl möchte auch ich zur Heimat wieder;Aber was hab ich, wie Leid geerntet?Ihr holden Ufer, die ihr mich auferzogt,Stillt ihr der Liebe Leiden? ach! gebt ihr mir,Ihr Wälder meiner Kindheit, wann ichKomme, die Ruhe noch einmal wieder?
Es kommt der neue Tag aus fernen Höhn herunter,Der Morgen der erwacht ist aus den Dämmerungen,Er lacht die Menschheit an, geschmückt und munter,von Freuden ist die Menschheit sanft durchdrungen.Ein neues Leben will der Zukunft sich enthüllen,Mit Blüten scheint, dem Zeichen froher Tage,Das große Tal, die Erde sich zu füllen,Entfernt dagegen ist zur Frühlingszeit die Klage.