Der viele Leben in sich schloss, der heuteEin König sich in hohem Purpur trug,Und morgen mit der Narrenpeitsche schlug,Der lachte, weinte, wie ein Gott die BeuteDer Stunde ganz, die wandelt sein Gesicht,- Was ist mit ihm? Was spielt er da? Er kniet,Er stammelt töricht, und sein Lachen flieht.Was wird sein Haupt so weiß im Lampenlicht?Er soll doch lachen? Doch er stockt und staunt.Er zittert ja. Er hat das Wort verloren.Er dreht den Kopf umher und spitzt die Ohren.Was hört er denn? Was wird ihm zugeraunt?Und grauenvolle Stille wandert um.Man hört der Frauen Atem gehn, den SchreckenDie Finger nach den bloßen Schultern strecken,Kaum hörbar knacken, durch das Grauen stumm.Da - fällt er hin. Um seinen Schlund geballtErscheint ein Griff von einer großen Hand.- Sie drückte kurz ihn zu und sie verschwand -Er aber liegt, die Hände tief gekralltIn einem Teppich. Und das Licht geht aus.Wahnsinn des Schweigens. Doch der Vorhang wehtUm einen Schatten, der im Dunkel stehtUnd von der schwarzen Bühne starrt ins Haus.
Meine Hände wollten dann versinkenIn dem Haar dir, in die Kissen zögenDeinen Kopf sie, gäben mir zu trinkenEwigen Schlaf von MundesPurpurbögen
Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in Einsamkeit Die letzten Häuser in das Land verirrn. Vom Abend glänzt der rote Bauch dem Baal, Die großen Städte knien um ihn her. Der Kirchenglocken ungeheure Zahl Wogt auf zu ihm aus schwarzer Türme Meer. Wie Korybanten-Tanz dröhnt die Musik Der Millionen durch die Straßen laut. Der Schlote Rauch, die Wolken der Fabrik Ziehn auf zu ihm, wie Duft von Weihrauch blaut. Das Wetter schwelt in seinen Augenbrauen. Der dunkle Abend wird in Nacht betäubt. Die Stürme flattern, die wie Geier schauen Von seinem Haupthaar, das im Zorne sträubt. Er streckt ins Dunkel seine Fleischerfaust. Er schüttelt sie. Ein Meer von Feuer jagt Durch eine Straße. Und der Glutqualm braust Und frißt sie auf, bis spät der Morgen tagt.
Dir auf der SchulterFlattert ein Schmetterling,Ein Frühlingslüftchen trug ihn herAus einem dunklen Wald.Das ist der Falter Glück,Der flog zu dir,Weil du aus Licht,Und Glück und Licht Geschwister sind.
Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land,Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigenEinander mit der ausgestreckten HandDer Horizonte violettes Schweigen.Hier treffen sich auf ihrem Weg ins LeereVier Straßen an. Die niedren Bäume stehenWie Bettler kahl. Das Rot der VogelbeereGlänzt wie ihr Auge trübe. Die ChausseenVerweilen kurz und sprechen aus den Ästen.Dann ziehn sie weiter in die EinsamkeitGen Nord und Süden und nach Ost und Westen,Wo bleicht der niedere Tag der Winterzeit.Ein hoher Korb mit rissigem GeflechtBlieb von der Ernte noch im Ackerfeld.Weißbärtig, ein Soldat, der nach GefechtUnd heißem Tag der Toten Wache hält.Der Schnee wird bleicher, und der Tag vergeht.Der Sonne Atem dampft am Firmament,Davon das Eis, das in den Lachen stehtHinab die Straße rot wie Feuer brennt.