Die Weiber können nichts als plagen.Der Satz sagt viel und ist nicht neu.Doch, Freunde, könnt ihr mir nicht sagen,Welch Weib das schlimmste sei?Ein Weib, das mit dem Manne scherzetWie ein gebildter Marmorstein,Das ohne Glut und Reiz ihn herzet,Das kann kein gutes sein.Ein Weib, das wie ein Drache geizet,Und gegen Kind und Magd genau,Den Dieb mich zu bestehlen reizet,O eine schlimme Frau!Ein Weib, das gegen alle lachet,In Liebesstreichen frech und schlauUns täglich neue Freunde machet,O eine schlimmre Frau!Ein Weib, das nichts als bet und singet,Und bei der Kinder ZeitvertreibMit Seufzen ihre Hände ringet,O ein noch schlimmer Weib!Ein Weib, das stolz aufs Eingebrachte,(Und welche nimmt der Stolz nicht ein?)Den Mann sich gern zum Sklaven machte,Das muß ein Teufel sein!Ein Weib, das ihrem Manne fluchet,Wenn er Gesellschaft, Spiel und Wein,Wie heimlich sie Liebhaber suchet,Das muß – ein Weibsbild sein!
Der Neid, o Kind,Zählt unsre Küsse;Drum küß´ geschwindEin Tausend Küsse;Geschwind du mich!Geschwind ich dich!Geschwind, geschwind,O Laura, küsseManch Tausend Küsse;Damit er sichVerzählen müsse.
Faulheit, endlich muß ich dirAuch ein kleines Loblied bringen!O! ... Wie ... sauer ... wird es mirDich nach Würde zu besingen!Doch ich will mein Bestes tun:Nach der Arbeit ist gut ruhn.Höchstes Gut, wer dich nur hat,Dessen ungestörtes Leben. . .Ach! ... ich gähn! ... ich ... werde matt.Nun, so magst du mir´s vergeben,Daß ich dich nicht singen kann:Du verhinderst mich ja dran.
Der große Baum braucht überall viel Boden,Und mehrere, zu nah gepflanzt, zerschlagenSich nur die Äste. Mittelgut, wie wir,Find´t sich hingegen überall in Menge;Nur muß der Eine nicht den Andern mäkeln,Nur muß der Knorr den Knubben hübsch vertragen,Nur muß ein Gipfelchen sich nicht vermessen,Daß es allein der Erde nicht entsprossen.
Was doch die Großen alles essen!Gar Vogelnester, eins zehn Taler wert.Was? Nester? Hab´ ich doch gehört,Daß manche Land und Leute fressen.Kann sein! kann sein, Gevattersmann!Bei Nestern fingen die einst an.
Rennt dem scheuen Glücke nach!Freunde, rennt euch alt und schwach!Ich nehm teil an eurer Müh:Die Natur gebietet sie.Ich, damit ich auch was tu, –Seh euch in dem Lehnstuhl zu.
Ein Küßchen, das ein Kind mir schenket,Das mit dem Küssen nur noch spielt,Und bei dem Küssen noch nichts denket,Das ist ein Kuß, den man nicht fühlt.Ein Kuß, den mir ein Freund verehret,Das ist ein Gruß, der eigentlichZum wahren Küssen nicht gehöret:Aus kalter Mode küßt er mich.Ein Kuß, den mir mein Vater giebet,Ein wohlgemeinter Segenskuss,Wenn er sein Söhnchen lobt und liebet,Ist etwas, das ich ehren muß.Ein Kuß von meiner Schwester LiebeSteht mir als Kuß nur so weit an,Als ich dabei mit heißerm TriebeAn andre Mädchen denken kann.Ein Kuß, den Lesbia mir reichet,Den kein Verräter sehen muß,Und der dem Kuß der Tauben gleichet:Ja, so ein Kuß, das ist ein Kuß.
Fleiß und Arbeit lob´ ich nicht. Fleiß und Arbeit lob´ ein Bauer. Ja, der Bauer selber spricht, Fleiß und Arbeit wird ihm sauer. Faul zu sein, sei meine Pflicht; Diese Pflicht ermüdet nicht.Bruder laß das Buch voll Staub.Willst du länger mit ihm wachen?Morgen bist du selber Staub!Laß uns faul in allen Sachen,nur nicht faul zu Lieb und Wein,nur nicht faul zur Faulheit sein.
Begreifst du aber,Wie viel andächtig Schwärmen leichter alsGut handeln ist? wie gern der schlaffste MenschAndächtig schwärmt, um nur – ist er zu ZeitenSich schon der Absicht deutlich nicht bewußt –Um nur gut handeln nicht zu dürfen?
Fremde, Wasser machet stumm:Lernet dies an Fischen.Doch beim Weine kehrt sichs um:Dieses lernt an unsern Tischen.Was für Redner sind wir nicht,Wenn der Rheinwein aus uns spricht!Wir ermahnen, streiten, lehren;Keiner will den andern hören.